Italien: Tourist stürzt in Vulkan, weil er sein Smartphone retten wollte
Die Jagd nach dem perfekten Foto hat einem Touristen in Italien nun beinahe das Leben gekostet. Der Mann stürzte laut Medienberichten in einen aktiven Vulkan. Unglaublich: Er verletzte sich dabei nur leicht, musste allerdings von lokalen Bergführern gerettet werden.
Das zeigt wieder einmal, wie schnell Neugier lebensgefährlich werden kann.
Tourist stürzt in aktiven Vulkan
Habt ihr schon mal in den Krater eines aktiven Vulkans geblickt? Viele verzichten lieber auf diese einmalige Erfahrung, weil es einfach viel zu gefährlich ist. Und wer sich doch traut, setzt bei der Wanderung auf einen professionellen Tourguide, denn alleine kann eine solche Aktion durchaus schnell bedrohlich werden.
Eine Familie aus den USA dürfte diese Gefahr allerdings ordentlich unterschätzt haben. Die vierköpfige Familie wollte auf den Vesuv in Neapel klettern, aber nicht über den offiziellen Weg oder in einer geführten Touristengruppe. Sie wollten den Vulkan lieber auf eigene Faust erkunden. Eine Entscheidung, die für ein Familienmitglied beinahe tödlich geendet hätte.
Mann stolpert bei Versuch sein Smartphone zu holen
Am vergangenen Samstag machte sich ein 23-jähriger Mann und drei weitere Familienmitglieder aus den USA auf, um auf den Gipfel des Vulkans zu wandern. Am Krater angekommen, wollte der junge Mann dann offenbar ein Foto von sich machen. Dabei sei ihm das Smartphone aus der Hand gerutscht und in den Krater des Vesuvs gefallen. Wie unter anderem der Nachrichtensender CNN berichtet, wollte der Amerikaner sein Handy wieder holen und kletterte dafür in den Krater. Bei seinem Abstieg dürfte er allerdings das Gleichgewicht verloren haben. Er stürzte ab und fiel mehrere Meter in die Tiefe.
Doch der Mann hatte Glück im Unglück: Er verletzte sich bei seinem Sturz nur leicht. Denn der 23-Jährige fiel zwar in den Abgrund des Kraters, aber nicht in Lava. Zum anderen rutschte er nur etwa 15 Meter tief in den Krater. Er hätte noch deutlich tiefer stürzen können. Dennoch befand sich der Mann in einer brenzlichen Lage, denn er konnte sich nicht mehr selbst befreien. Erst dem alarmierten Rettungsdienst gelang es dann, den 23-Jährigen mit einem Seil aus dem Krater zu ziehen. Seine Prellungen und Schürfwunden wurden von einem Notarzt vor Ort behandelt.
Familie droht Klage
Weniger Glück dürften der Mann und seine Verwandten nun aber mit den Behörden haben. Die vierköpfige Familie muss nämlich mit strafrechtlichen Konsequenzen wegen Landfriedensbruchs rechnen. Die Gruppe hatte sich Berichten zufolge ohne Tickets auf einer verbotenen Route auf den Weg zur Spitze des Vulkanbergs gemacht, und die Warnungen der Touristeninformation ignoriert.
Zusammen mit der Familie aus den USA wurden außerdem zwei weitere Touristen angezeigt, die ebenfalls ohne Genehmigung die verbotene Route zum Vesuv genommen hatten.
Sturz im Jahr 2017 endet tödlich
Wie tragisch eine solche Missachtung der Absperrungen im schlimmsten Fall enden kann, zeigt ein Vorfall aus dem Jahr 2017. In der Nähe von Neapel starben ein elfjähriger Junge und seine Eltern beim Sturz in einen Vulkankrater. Die Familie war damals an der Solfatara unterwegs, einem Krater westlich von Neapel. Nach Behördenangaben hatte der Elfjährige eine Absperrung überwunden, woraufhin er dann in den Krater stürzte. Bei dem Versuch, den Jungen zu retten, soll sich ein Loch unter dem Gewicht des Vaters geöffnet haben. Die Mutter wollte den Vater retten, stürzte dabei aber ebenfalls in das Loch und starb. Zu ähnlichen Unfällen kommt es in fumarolisch aktiven Gebieten immer wieder: der Boden ist oft unterhöhlt und kann plötzlich einbrechen.
Tourguides warnen daher: Am Vulkan NIEMALS Verbote missachten oder ohne Guide auf einem abgesperrten Gebiet wandern. Die behördlichen Vorschriften für Vulkanbesteigungen sind immer bereits im Vorhinein abzuklären!