Interview mit Rebel Wilson: Hollywood-Klischees sind nicht ihr Ding
Bei der 37-jährigen Schauspielerin ist der Name Programm. Sie rebelliert gerne gegen gängige Hollywood-Klischees und räumt mit falschen Idealen auf. Ihre Waffe? Humor! Man merkt also schnell: Wären alle ein bisschen mehr Rebel, wäre die Welt ein besserer Ort. Wir haben die Schauspielerin zum Interview getroffen.
„Mir geht es gut“
sagt Rebel zu Beginn des Interviews auf Deutsch. What? Auf Nachfrage erklärt sie „Ich hatte in der Schule sechs Monate Deutsch, ich kann es nur ein bisschen. Zu schlecht, um das Interview auf Deutsch zu führen. Bei Menschen die mehr als zwei Sprachen sprechen, fühle ich mich immer ein bisschen dämlich.“ Das sagt gerade sie: Rebel Wilson, die an der University of New South Wales in Jura und Kunst abgeschlossen hat und in der Schule schon ein Nerd war, wie sie oft schmunzelnd erzählt.
„Meine Mum hat geheult, als ich ihr gesagt habe, dass ich nach Amerika will“
Weil sie in der Schule schon immer gut war – ganz besonders in Zahlen, war für Rebel eher eine Karriere in Mathematik oder in der Rechtsbranche vorgesehen. Dann kam die Idee Schauspielerin zu werden dazwischen, was ihre Mutter ganz und gar nicht erfreute. Aber: Ihre Mum hätte wissen müssen, dass ihre Tochter mit dem Namen Rebel, deren Geschwister Liberty, Annachi und Ryot heißen, ihr Ding durchzieht. Rebel-Style eben. Auch wenn die Idee, Schauspielerin zu werden, nicht gerade rational überlegt war: „Ich hatte Malaria und war zwei Wochen auf der Intensivstation. Die Medikamente waren so stark, dass ich Halluzinationen hatte. Eine davon war, dass ich einen Oscar gewinne, auf die Bühne gehe und statt einer klassischen Rede mit einer Rap-Performance die Bude zum Beben bringe“.
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Große Rollen ließen erstmal auf sich warten
Und trudelten dann innerhalb von zwei Jahren bei Rebel ein. Brautalarm 2011, Die Hochzeit unserer dicksten Freundin 2012 und Pitch Perfect aus dem Jahr 2012. Dass Rebel sich ihre Spontanität erhalten hat, beweist die Tatsache, dass die meisten ihrer Textzeilen als Fat Amy in Pitch Perfect improvisiert waren. Sie selbst zum Lachen zu bringen ist allerdings gar nicht so einfach, wie Rebel Wilson gesteht: „Weil ich selbst im Comedy- Bereich tätig bin, bin ich total kritisch. Während sich andere bei einer Komödie vor Lachen biegen, sitze ich nur da und analysiere den Film knallhart.“
Girlboss- Alert
Im Gespräch mit ihr merkt man schnell: Rebel ist abseits der Kamera mindestens genauso lustig wie Fat Amy vor der Kamera. Auch sonst gibt es einige Parallelen zu der Rolle: Spätestens als sie gesteht, dass sie genauso wie Fat Amy süchtig nach Joggingsanzügen ist und ihren populären Meerjungfrauentanz schon mal im Club getanzt hat. Die letzte Frage des Interviews war ein wenig überraschend: „Also echt jetzt, Rebel. Können wir beste Freundinnen sein?“ Ihre Antwort (kein Scheiß): „Ja. Ich liebe euch, missen!“ Wir glauben jetzt einfach mal ganz fest, dass das neben „Mir geht es gut“ nicht einfach nur die letzte deutsche Phrase ist, an die sie sich aus der Schulzeit noch erinnern kann…