Indonesien verbietet außerehelichen Sex: Strafe bis zu einem Jahr Haft
Mit einem äußerst umstrittenen Gesetz sorgt Indonesien gerade für Aufsehen. Denn das Land verbietet künftig Sex außerhalb der Ehe. Wer sich nicht daran hält, kann mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden.
Im Jahr 2025 soll das neue Gesetz in Kraft treten.
Indonesien bestraft außerehelichen Sex mit Haft
Der südostasiatische Inselstaat gilt als größtes islamisch geprägtes Land der Welt. Eine neue Gesetzgebung sieht nun vor, dass sexuelle Aktivitäten, die außerhalb der Ehe stattfinden, schwer bestraft werden. Dazu hat das Parlament in Indonesien nun ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Haben Unverheiratete Sex, droht bis zu ein Jahr Gefängnis.
Kritiker haben das Abgeordnetenhaus zuvor dringend aufgefordert, das Gesetz nicht zu verabschieden, da es die Bürgerrechte des Landes verletze. „Indonesien will den Weg der rechtsverletzenden Katastrophe einschlagen, indem es außerehelichen Sex unter Strafe stellt“, warnte etwa Phil Robertson, stellvertretender Asien-Direktor der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, vor wenigen Tagen auf Twitter. Doch vergebens, ab 2025 tritt die umstrittene Regelung in Kraft.
Kein Zusammenwohnen vor der Ehe
Doch das war noch nicht alles: Nicht nur außerehelicher Geschlechtsverkehr ist bald verboten – unverheiratete Paare dürfen auch nicht mehr zusammenleben. Erst, wenn sie den Bund der Ehe geschlossen haben. Bei einem Verstoß könnten bis zu sechs Monate Gefängnis drohen. In diesem Fall darf die Polizei jedoch nur dann ermitteln, wenn es eine konkrete Beschwerde seitens der Familie gibt. Tourist:innen, die etwa die Urlaubsinsel Bali besuchen, dürften somit von diesem Gesetz allerdings kaum betroffen sein, wie es heißt.
Proteste in mehreren Städten
Unzählige Menschen sind nach dem Bekanntwerden des neuen Gesetzes in einigen indonesischen Städten auf die Straße gegangen, um zu protestieren. Zu einer derartigen Situation kam es im Jahr 2019 bereits: Nach einem Gesetzesentwurf zu einem neuen Verhaltenskodex kam es zu Massenprotesten. Dieser wurde aufgrund der Demonstrationen allerdings verschoben.