Indien verabschiedet Gesetz gegen Benachteiligung von Frauen in der Armee
Das Oberste Gericht in Indien hat der Regierung nun die Benachteiligung von Frauen in der Armee verboten. Frauen dürfen nun nicht mehr vom dauerhaften Militärdienst ausgeschlossen werden.
Bisher konnten sie nämlich in den meisten Fällen maximal 14 Jahre dienen.
Indien: Regierung muss dauerhaften Militärdienst von Frauen gewährleisten
Frauen sind nun in der indischen Armee, was Dienstgrade, Gehalt und Rentenansprüche angeht, gleichgestellt. Das Urteil sei eine historische Entscheidung, „nicht nur für die, die bereits beim Militär dienen, sondern auch für diejenigen, die Teil der Truppen werden wollen“, sagt Oberstleutnant Anjali Bisht.
Viele aktive und ehemalige Soldatinnen hatten sich für eine Gleichstellung der Frauen innerhalb der Armee eingesetzt. Die indische Regierung unter Premierminister Narendra Modi hatte argumentiert, Frauen würden sich nicht als Befehlshaberinnen eignen, da viele Männer in der Armee noch nicht bereit wären, eine Frau in einer Führungsposition zu akzeptieren. Der Richter nannte dieses Argument vor Gericht allerdings als „verstörend“ und „inakzeptabel“.
Benachteiligung von Frauen in der Armee
Bis 1992 durften Frauen im indischen Militär übrigens nur Hilfsdienste verrichten. Im Jahr 2014 lag der Frauenanteil beim Heer bei drei Prozent, bei der Marine bei 2,8 und der Luftwaffe bei 8,5 Prozent. Frauen sind mit der Entscheidung des Gerichts befähigt, ganze Bataillone oder sogar die Geheimdienstabteilung zu leiten. Sie erlaubt es Frauen allerdings weiterhin nicht, in Kampfeinheiten der Armee zu dienen. Die Benachteiligung von Frauen im indischen Militär ist also nicht zu hundert Prozent aufgehoben.