In unseren Poren leben Spinnentiere
Unser Gesicht: Wir waschen und pflegen es regelmäßig. Immerhin ist es das, was die Menschen, denen wir begegnen, zuerst sehen. Doch wusstet ihr, dass auf unserem Gesicht unzählige kleine Spinnentiere leben? Und nicht nur da: Die Poren auf nahezu unserem ganzen Körper haben Untermieter.
Dabei handelt es sich um Milben. Mit dem bloßen Auge können wir sie aber nicht erkennen.
Spinnentiere leben in unseren Poren
Die mikroskopisch kleine Haarbalgmilbe, die auch Gesichtsmilbe genannt wird, lebt fast ausschließlich kopfüber im Inneren eines Haarfollikels. Sie hat sich dem Haarbalg im Laufe der Geschichte angepasst. Ihre Körperform gleicht daher einem spindeldürren Pfropfen mit acht kleinen Beinchen. Die ersten Haarbalgmilben konnte man übrigens 1841 im Gehörgang nachweisen. Mittlerweile weiß man, dass die kleinen Spinnentierchen auch in unseren Wimpern, Augenbrauen und eben auch unter den kurzen, feinen Härchen, die bis auf Handflächen und Fußsohlen unseren gesamten Körper bedecken, wohnen.
Mindestens zwei verschiedene Milbenarten bewohnen übrigens unsere Follikel. D. brevis, die kürzere und rundlichere Art, ist keulenförmig und verkriecht sich gerne etwas tiefer in unseren Talgdrüsen. Die längere, dünnere Milbenart, D. folliculorum, tummelt sich in unseren Haarfollikeln nahe der Hautoberfläche. Beide gehören der Gattung Demodex an.
Wie kann man die Milben nachweisen?
Jeder von uns teilt sich seine Haut mit diesen Milben. Wie genau wir Menschen uns diese Mitbewohner zugezogen haben, ist übrigens noch nicht geklärt. Unsere persönlichen Spinnentiere zu sehen, ist zudem sehr schwierig. Sie sind mikroskopisch klein. Außerdem kommen sie nur so selten zum Vorschein, dass Forscher sie kaum beobachten können.
Wie sich aber herausgestellt hat, muss man eine Milbe nicht tatsächlich sehen, um ihr Vorhandensein festzustellen. Dan Fergus, ein Milben-Molekularbiologe am North Carolina Museum of Natural Sciences, fand heraus, dass man Milben-DNA in Gesichtsabschabungen nachweisen konnte. Und das, unabhängig davon, ob unter dem Mikroskop eine Milbe gefunden werden konnte.