In Japan gibt es jetzt in Supermärkten langsame Kassen für Senioren
Japan führt jetzt „langsame Kassen“ ein, um lange Schlangen mit genervten Kunden zu vermeiden. Ein Einkaufszentrum hat damit begonnen, während bestimmter Zeiten an einer Kassa älteren Menschen und jenen mit Behinderung den Vorrang zu geben.
Das berichtete die Zeitung „Mainichi Shimbun“ am 10. Juli.
Japan führt langsame Kassen ein
Wer kennt das nicht? Man geht einkaufen und die Schlange bei der Kassa ist unendlich lang. Zudem scheint sie sich nicht einen Zentimeter von der Stelle zu bewegen und man fängt an nervös aus die Uhr zu sehen. Oder man ist selbst an der Reihe zu zahlen, findet gerade seine Geldbörse nicht und fühlt sich von den nachkommenden Kunden einfach nur gestresst. Japan hat für dieses Dilemma eine Lösung gefunden. Das Land führt nun „langsame Kassen“ ein. Wer an diesen Schaltern zahlt, muss sich nicht mehr gestresst führen, wenn es etwa zum Beispiel beim Heraussuchen von Kleingeld etwas länger dauern sollte. Zudem haben an diesen Kassen, Senioren und Menschen mit Behinderung Priorität.
Denn wenn ältere Menschen das Gefühl bekämen, dass sich hinter ihnen Schlangen mit genervten und gestressten Kunden bilden, nur weil sie etwas mehr Zeit beim Bezahlen benötigen, würde ihnen irgendwann der Spaß beim Einkaufen vergehen, erklärte ein Sprecher einer Nichtregierungsorganisation, die sich für alte Menschen und Behinderte einsetzt. Sie regte die Idee zu den „langsamen Kassen“ an.
Über ein Viertel älter als 65 Jahre
Mehr als ein Viertel der japanischen Bevölkerung ist mittlerweile älter als 65 Jahre. Kein anderes Industrieland altert angesichts der niedrigen Geburtenraten so schnell wie Japan. In dem Einkaufszentrum in der Provinz Fukuoka soll deswegen von nun an jeden zweiten und vierten Mittwoch zwischen 13 Uhr und 15 Uhr eine von sechs Kassen als „langsam „ausgewiesen werden. Transparente mit der Aufschrift „langsame Kasse in Anwendung“ würden die Kunden demnach informieren.