In Botswana starben hunderte Elefanten auf mysteriöse Weise
In Botswana rätselt man momentan über ein mysteriöses Massensterben von Elefanten. Mehr als 350 Elefanten sind dort seit Mai verendet.
Wissenschaftler bezeichnen die Ereignisse als „Naturschutzkatastrophe“.
Mysteriöses Massensterben von Elefanten
„Das ist ein Massensterben in einer Dimension, wie es seit sehr, sehr langer Zeit nicht mehr vorgekommen ist. Außer in Dürreperioden kenne ich kein ähnlich signifikantes Beispiel“, zitierte der „Guardian“ Nial McCann, den Direktor für Naturschutz bei der in Großbritannien ansässigen Organisation National Park Rescue. Wieso hunderte Elefanten in Botswana verendeten, ist bisher noch unbekannt. Die Tiere seien unabhängig von ihrem Geschlecht und Alter betroffen. Das berichten zumindest lokale Medien und die Tierschutzorganisation „Elephants Without Borders“ (EWB).
Wie Zeugen berichteten, wirkten die Elefanten vor ihrem Tod desorientiert und lahmten. Das könnte auf eine neurologische Beeinträchtigung hindeuten. „Wir haben einen Elefanten beobachtet, der im Kreis herumlief und es auch trotz der Hilfe anderer Tiere aus seiner Herde nicht schaffte, die Richtung zu wechseln“, erklärte EWB in einem Bericht.
Schlagartiger Tod
In vielen Fällen kam der Tod offenbar schlagartig. „Wenn man sich die Kadaver ansieht, sind einige von ihnen direkt auf ihr Gesicht gefallen, was darauf hindeutet, dass die Tiere sehr schnell gestorben sind. Andere sterben offensichtlich langsamer und wandern vorher ziellos herum. Es ist also sehr schwer zu sagen, was diese Krankheit ist“, erklärte McCann gegenüber dem „Guardian“. Mehrere lebende Elefanten wirkten zudem bereits schwach und abgemagert. Dies sei ein Zeichen, dass sie bald den Tod finden könnten. Auch die eigentliche Zahl der bereits toten Tiere dürfte höher sein als bekannt. Denn in dem sumpfigen Gelände seien Kadaver schwer ausfindig zu machen.
Bereits Anfang Mai alarmierten Naturschützer die Regierung um afrikanischen Botswana. Damals hatte man 169 tote Elefanten entdeckt. Bis Mitte Juni hatte sich die Zahl der Kadaver mehr als verdoppelt. Die Regierung zögerte laut Tierschützern aber zu lange mit Proben zur Analyse der Todesursache. Nun sollen Untersuchungen zeigen, ob die Elefanten an einer Cyanid-Vergiftung gestorben sind. Das Gift wird oft von Wilderern eingesetzt. Allerdings müssten dann auch Tiere, die die Kadaver der Elefanten fressen, an der Vergiftung sterben. Bisher gibt es darauf aber noch keine Hinweise.