Berichten zufolge hat die Regierung in Nordkorea angeordnet, Hunde an Restaurants zu liefern. Diktator Kim Jong-un bezeichnet den Besitz von Haustieren als „verdorbenen Trend der Bourgeoisie“.

Nun werden Haushalte mit Hunden ausfindig gemacht. Hundebesitzer sollen ihre Hunde entweder freiwillig abgeben, andernfalls würden die Tiere mit Gewalt konfisziert.

Hundebesitz in Nordkorea verboten

Bereits im Juni habe Kim Jong-un ein Verbot des Hundebesitzes erlassen. Wie die südkoreanische Zeitung „Chuson Ilbo“ nun berichtet, vermarktet die nordkoreanische Regierung die Aktion als Schutz des Landes vor kapitalistischer Dekadenz. „Die Behörden haben Haushalte mit Hunden identifiziert und zwingen sie, sie abzugeben oder konfiszieren sie und lassen sie einschläfern“, zitiert die Zeitung ihren Informanten. Einige der Hunde schicke man zudem an staatliche Zoos oder an Hundefleischrestaurants. Laut dem Bericht scheine die Anordnung darauf abzuzielen, die wegen der schlechte wirtschaftlichen Lage im Land unzufriedener werdende Bevölkerung zu beschwichtigen.

„Gewöhnliche Menschen züchten Schweine und Vieh auf ihren Veranden“, sagte die Quelle dem Bericht zufolge. Hochrangige Beamte und die Wohlhabenden besäßen dagegen Hunde als Haustiere, was Missmut geschürt habe.

Lebensmittelknappheit

Wie „Chosun Ilbo“ berichtet, stehe das Hundeverbot auch in Zusammenhang mit der schlechten Lebensmittelversorgung im Land. So warben staatliche Nachrichtenagenturen in Nordkorea bereits vor vier Jahren mit angeblichen gesundheitlichen Vorteilen, die der Verzehr von Hunden mit sich bringen soll. So erklärte damals „DPRK Today“ das Hundefleisch zum Superfood, das mehr Vitamine enthalte als Huhn, Schwein, Rind oder Ente.

In Nordkorea war der Besitz von Haustieren hingegen für lange Zeit als westliche Dekadenz angesehen. Diese Einstellung hatte sich aber etwas gelockert, seitdem die Elite von Pjöngjang anfing, mit teuren Hunden als Statussymbol herumzustolzieren. Wie „Chosun Ibo“ berichtet, würde die neue Maßnahme des Hundeverbots schärfer und rauer als sonstige Anordnungen durchgesetzt.