Diese Dessoustrends sorgen im Winter für heiße Momente
Die Trendfarben
Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und damit auch die knallige Mode der heißen Monate. Im Herbst und Winter geben bei der Unterwäsche gedeckte Farben den Ton an. Marine und Erdtöne gehören dazu, aber auch Pastellfarben wie Taupe. Vor allem letztere ist im Kommen, erklärt Cilly Hassenmeier, die ein Dessousgeschäft betreibt. „Die Farbe schmeichelt der Haut.“ Ein BH in dieser Tönung, darauf kleine Kreuzstickereien – das könnte der Renner werden für die kommende Saison. Außerdem erobert ein neuer Blauton die Wäschewelt: Kornblumenblau löst das leuchtende Electric Blue des Sommers ab, glaubt die Designerin Henrike Blauth.
Die angesagtesten Muster
Stickereien finden sich auch als Kontrastmittel auf den Wäschestücken wieder. Mit zweifarbigen Mustern lassen sich kecke Akzente setzen. „Die Muster gehen weg von der Symmetrie, da wird einiges gemischt“, berichtet die Dessous-Designerin Katrin Recktenwald. Geometrische Muster sieht man zum Beispiel in Kombination mit organischen Formen, etwa Streifen mit Motivprints oder Punkte im Zusammenspiel mit Rankenmustern. Auch kontrastreiche Animal Prints finden sich wieder. „Da hat man zum Beispiel schwarz-braunes Leomuster und zusätzlich einen blauen Farbton“, sagt Blauth.
Ein weiterer Trend ist bedruckte Jerseyware. Der dehnbare T-Shirt-Stoff wird mit Karo-, Maschen- oder Jeansmuster bedruckt. „Das ist bequem und sieht aus wie Webware“, erklärt Alexandra von Richthofen von der Branchenzeitschrift Textilwirtschaft. So hat man bequeme Nachtwäsche, Slips oder Hemdchen in Jeansoptik, die sich den Körperformen anpassen. Und obwohl der Sommer vorbei ist: Auch Blumenmuster bleiben wichtig. Einige Marken haben ganze Kollektionen mit floraler Optik im Angebot.
Das Comeback der Saison
Außerdem gibt es ein Comeback. Der Body, zuletzt vor allem als Shapewear in den Auslagen vertreten, wird wieder weiblicher, verführerischer. Die Einteiler kommen mit feinen Stickereien daher, Netztüll oder Lycrafarben verleihen ihnen eine edle Optik. Das ganze Design wird verspielter, erklärt Dessousexpertin Hassenmeier.
Diese Textilien geben den Ton an
Der Trend der Herbst-Winter-Saison lautet aber: Spitze. Ob auf BH, Höschen oder Nachtwäsche, zarte Applikationen in Chantilly-Spitze oder Mesh – also Netzstoffe oder -gewebe – finden sich auf einem Großteil der Kollektionen. „Das löst ein wenig die Bondage-Elemente ab, die es noch im Sommer gab“, erklärt Blauth. Bondage-Elemente, das sind etwa Riemen oder Bänder, die aussehen wie gewickelt oder gefesselt. „Spitzeneinsätze auf Höschen oder Trägern werden teilweise ganz plakativ gesetzt“, sagt von Richthofen. Der Grund: In der Oberbekleidung spielen Viskose oder Seide gerade eine wichtige Rolle. Spitzenwäsche trägt sich unter Seidenblusen und anderen schmeichelnden Teilen besonders angenehm, erklärt die Textilexpertin.
Die Sondermodelle
Besonders schön zur Geltung kommt die Spitze auf sogenannten High-Apex-Bras. Der charakteristische Schnitt, ursprünglich von der Triangel-Form inspiriert, hat einen tiefen und spitz zulaufenden Ausschnitt, dazu meist breite Trägern. Sowohl in Vollspitze als auch mit Applikationen auf Trägern oder Körbchen ist dieser BH in der kommenden Saison häufiger zu sehen. Wer es bequemer mag, aber trotzdem nicht auf die Spitzenoptik verzichten will, hat dank dem Boom an Mustern und Motivdrucken eine Alternative: Spitzenmuster gibt es auch als Aufdruck auf bequemer Jerseyware, erzählt von Richthofen.
Stichwort Bequemlichkeit: Das kommt bei den BHs ohnehin zum Tragen. Modelle ohne Bügel bleiben angesagt. Im Kommen ist der sogenannte Spacer: „Das ist ein BH aus atmungsaktivem Stoff ohne Bügel, der sich der Brust anpasst, total anschmiegsam und soft“, erklärt Designerin Blauth. Schalen-BHs und Push-Ups werden dagegen seltener.
Das ist untenrum trendig
Gemütlich geht es auch bei den Unterteilen zu: „Der Trend geht weg von Tanga, String und Minislip und hin zum Wohlfühl-Panty mit hoher Taille„, erklärt Designerin Recktenwald. „Das Enge ist ein bisschen weg“, bestätigt auch Cilly Hassenmeier, „die Schnitte bei Nachtwäsche und Homewear werden wieder weiter“.
Daher liegen feine, schmeichelnde Stoffe im Trend. Feines Maschengewebe liegt angenehm auf der Haut, passt zur zarten Optik von Spitze und Stickereien und formt sanfte Konturen. Auch Seidenstoffe sind vertreten, etwa klassisch beim Morgenmantel. Vor allem in der Nachtwäsche gibt es verschiedene Teile mit dem fließenden Stoff. Der Teddy, ein einteiliges, weites Wäschestück, bekommt in Seidenoptik einen edlen Touch. Und auch die neckischen French Knickers – kurze, weit geschnittene Schlafhosen – zeigen sich so von ihrer erwachsenen Seite.
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