„Im gut gechlorten Beckenwasser ist das Risiko, mit Bakterien oder Keimen in Kontakt zu kommen, im Grunde genommen sehr gering“, entwarnt Günther Wewalka, Hygiene- und Mikrobiologie der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES).

An besonders heißen Tagen steigt während der Sommermonate jedoch nicht nur die Zahl der erfrischungssuchenden Badegäste, sondern auch das Risiko, sich im Beckenwasser mit einer Infektion anzustecken. „Ist das Becken überfüllt, sammelt sich dort naturgemäß auch eine beträchtliche Menge an organischer Masse, beispielsweise Hautschuppen, an und das Chlor kann unter Umständen wirkungslos werden“, führt Wewalka aus.

 

Filter als Bakterienfalle

Auch in Warmsprudelbecken und in warmen Becken mit Sprudelliegen ist ein Gefährdungspotenzial gegeben. „In den Filtern, wo das Wasser gereinigt wird, können sich Bakterien, vor allem Legionellen, einnisten und das Wasser verunreinigen. Das Einatmen von feinen Wassertröpfchen, die Legionellen enthalten, kann zu einer Lungenentzündung, der gefürchteten Legionärskrankheit führen“, sagt Wewalka.

 

Warme Orte sind besonders keimanfällig

Ein Infektionsrisiko hat man nicht nur in den Badebecken selbst, sondern bei den Duschen und auf den Badeliegen. „Besonders anfällig für Keimbelastung sind warme Orte und Stellen, wo sich Feuchtigkeit in Lacken sammeln kann und nicht vollständig auftrocknet. Dort fühlen sich Bakterien besonders wohl und können sich rasch vermehren“, betont der Infektiologe.

Wer glaubt, dass man bei den klassischen Fußpilz-Duschen eine wirksame Behandlung gegen bereits ausgebrochenen Fußpilz erhält, hat falsch gedacht. Zudem gefährdet man andere Badegäste. „Fußduschen sind keine Therapie für Fußpilz. Oft begeben sich genau dort jene Menschen hin, die bereits mit Symptomen zu kämpfen haben. Deswegen ist das Risiko dort Pilze zu akquirieren besonders hoch“, klärt Wewalka auf.