„Hesidating“: So beeinflusst die Pandemie unser Liebesleben
Dass mehr als 20 Monate Covid-Pandemie auch Auswirkungen auf das Liebesleben haben, ist den meisten vermutlich schon aufgefallen. Der Dating-Trend „Hesidating“ zeigt jetzt aber ganz deutlich, wie stark sich das Datingverhalten verändert hat.
Denn Zögern ist jetzt modern.
Neue Dating-Trends zu Pandemiezeiten
Seien wir mal ehrlich: Daten war auch vor dem März 2020 nicht gerade einfach. Denn es spielen so viele Faktoren eine Rolle, so viel muss passieren, dass es funkt und so vieles kann auf dem Weg zur Beziehung schiefgehen.
Covid-Maßnahmen, Restaurantschließungen und flächendeckende Lockdowns haben das Ganze natürlich nicht gerade einfacher gemacht. Denn abgesehen davon, dass Zoom-Dates doch ganz schön schräg sein können und man sich bei in-Person-Dates immer wieder die Frage stellt, ob es das Risiko wirklich wert ist, kommt natürlich auch eine gewisse mentale Belastung dazu, die die andauernde Pandemie auf viele von uns hat.
Das bestätigen auch die beliebten Dating-Trends des Jahres. Denn wie die Dating-Seite Plentyoffish in einer Liste der aktuellen Trends betont, gibt es einige pandemiebedingte Veränderungen beim Daten.
Hesidating für Mehrheit der Singles Realität
Eine davon ist das sogenannte Hesidating. Wie der Name schon vermuten lässt kommt der Trend vom englischen Wort „hesitating“ – also Zögern.
Unter Hesidating versteht man nämlich dieses gleichgültige Gefühl, wenn es ums Daten geht. Wer hesidatet weiß also eigentlich nicht ganz genau, ob er oder sie überhaupt daten möchte, etwas Festes sucht oder doch nur zwanglosen Spaß möchte.
Die Datingseite betont übrigens, dass dieser Trend gerade absolut in ist. Denn unter den befragten Singles betonen 70 Prozent, dass Hesidating eine reale Sache in ihrem Alltag ist. „Wenn du noch nicht einmal weißt, was nächste Woche passieren wird, ist es nur fair, wenn du etwas unsicher bist, wie du deinen Beziehungsstatus sehen willst“, heißt es in der Erklärung von Plentyoffish.
„What’s the point? Wir werden doch sowieso alle sterben.“
Wer also eben dieses Gefühl von Zögern und Unsicherheit kennt, kann sicher gehen: Man ist damit auf gar keinen Fall alleine. Denn auch in den Sozialen Medien erklären einige User, dass sie sich mit dem Begriff absolut identifizieren können.
Auf Twitter schreibt eine Frau etwa: „Wie sich herausstellt, hesidate ich schon seit 20 Jahren.“ Währenddessen betont ein anderer User: „Das ist das erste Mal, dass ich den aktuellen Trends voraus bin. Ich fühle mich so revolutionär.“ Andere feilen lieber an ihren Hesidating-Anmachsprüchen. Ein User hofft etwa auf Erfolg mit der Frage: „What’s the point? Wir werden doch sowieso alle sterben.“
Also keine Sorge, ein bisschen hesidating ist voll in Ordnung! Wichtig ist nur, dass ihr mit eurem Gegenüber offen darüber sprecht. Man kann ruhig ganz gezielt ansprechen, dass man noch unsicher ist, was man eigentlich will. Denn wer über sein hesidating einfach schweigt, läuft Gefahr, dem anderen falsche Hoffnungen zu machen – und diesen Stress möchte man doch lieber vermeiden!
Es kann aber auch hilfreich sein, sich eine Zeit lang ganz zurückzunehmen und sich einmal Zeit für sich zu nehmen. Denn vielleicht sorgt ein bisschen Auszeit vom Dating-Stress ja dafür, dass man sich darüber klar wird, was man wirklich möchte.