Mehr als zehn Jahre nach dem Ende der Serie feierte der US-Schauspieler sein Sitcom-Comeback – zwar werkzeugfrei, aber ansonsten ganz auf seine üblichen Trademarks setzend. Ab Montag ist „Last Man Standing“ nun im ORF zu sehen

 

 

Das für ABC entwickelte Format, dessen erste Staffel in den USA im Herbst 2011 startete, dreht sich erneut um Familienbande und die Frage nach Männlichkeit. Wo aber beim Comedy-Vorgänger die Heimwerkersendung „Tool Time“ und drei Söhne für Allens Charakter maßgeblich waren, muss er nun als Marketingexperte Mike Baxter Sport- und Outdoorartikel an die Kunden bringen, während Zuhause seine Frau und drei Töchter ein umgekehrtes Geschlechterverhältnis bereitstellen.

 

 

Der Frauenhaushalt ist für Baxter, wie könnte es anders sein, oft ein Buch mit sieben Siegeln. Viel lieber pendelt er da zwischen Alaska und Costa Rica, um die Kataloge für das Unternehmen „Outdoor Man“ zu gestalten. Schade nur, dass sein Chef glaubt, im 21. Jahrhundert besser auf eine passende Webseite denn Hochglanzfotos im dicken Printwälzer setzen zu müssen. Was für Baxter bedeutet: mehr Aufwand für das Digitale, mehr Zeit für die Familie.

 

 

Was folgt – und in den USA zu bereits drei weiteren Staffeln führte -, ist ein meist semi-origineller Geschlechteraustausch, wenn Baxter seiner Frau den beruflichen Vortritt lässt und seinen Töchtern in Liebes-, Mode- und Sportdingen mit Rat und Tat zur Seite steht. „Richtige Männer sollten wirklich nur tanzen, wenn andere Männer auf ihre Füße schießen“, ist da etwa zu hören. Zugutekommt „Last Man Standing“ in erster Linie der Hauptdarsteller: Der heute 61-jährige Allen stellt trotz oft mittelmäßiger Dialoge unter Beweis, dass er dieses Format aus dem Effeff beherrscht.

 

 

Zum Start der Serie vor drei Jahren bezeichnete er sie gegenüber der „Los Angeles Times“ als „Komfortessen für die Unterhaltungsindustrie“. Mundgerechte Häppchen sind es auch geworden, wobei sich Allen im Klaren darüber zeigte, dass „wir das Rad nicht neu erfinden. Ich mache das einfach gerne.“ Ein Statement, dass man dem Schauspieler in jedem Fall abnimmt. Wie wohl er sich in der neuen Sitcom-Umgebung fühlt, kann ab 28. Juli werktags um 13.35 Uhr auf ORF eins verfolgt werden.