Harvey Weinstein war die Vorlage für einen „Herr der Ringe“-Ork
Frodo Darsteller Elijah Wood hat jetzt in einem Podcast-Interview verraten, dass ein bekannter Ork aus der Herr der Ringe Reihe Harvey Weinstein nachempfunden wurde.
Der Weinstein-Ork war als „Fick dich“ Botschaft gedacht.
Ist dieser Ork Harvey Weinstein?
Der „Herr der Ringe“-Regisseur Peter Jackson muss wohl ziemlich gepisst auf Harvey Weinstein gewesen sein. Denn wie Elija Wood, der in der Triologie den Hobbit Frodo spielte, jetzt in einem Podcast verriet, habe dieser einen Ork nach Weinstein modellieren lassen. Die Botschaft dahinter, eine Art „Fick dich“ an den dominanten Produzenten und mittlerweile verurteilten Sexualstraftäter. „Ich denke, es ist in Ordnung, jetzt darüber zu sprechen“, meinte Wood gegenüber Schauspielkollege Dax Shepard in dessen Podcast Armchair Expert. „Der Typ ist verdammt noch mal eingesperrt“ – Wood erzählt weiter, dass Peter Jackson im Vorfeld Schwierigkeiten mit Weinstein hatte und diesem daraufhin eine Message senden wollte.
Ein Streit mit Folgen
Laut Wood begann Jackson mit der Entwicklung der Filme beim Studio Miramax, das Weinstein zusammen mit seinem Bruder gründete. Um die Romane von JRR Tolkien zu adaptieren, wollte Jackson mindestens zwei Filme machen. Weinstein verlangte von dem Regisseur aber, alle drei Bücher in nur einem Film unterzubringen. Zudem drohte der Produzent, Jackson durch Quentin Tarantino oder John Madden (Shakespeare in Love), zu ersetzen, wie Wood erzählt. Nach zahlreichen Reibereien bat Jackson schließlich um Weinsteins Erlaubnis, einen anderen Produzenten finden zu dürfen. Dieser soll laut Wood wohl zugestimmt haben, ihm aber nur ein Wochenende Zeit dafür gegeben haben. Zudem sollte der neue Produzent sich gleich für alle Filme verpflichten.
Schwierige Bedingungen für Jackson. „Das Zeitfenster war verrückt“, erzählt Wood im Podcast. „Peter hat ein ziemlich beeindruckendes Pitch-Video gemacht, das an verschiedenen Orten aufgenommen wurde. Die meisten Leute schreckten davor zurück, mehr als einen Film zu machen“. Schließlich wurde das Projekt von Bob Shaye, dem Gründer von New Line Cinema, aufgegriffen, der sich bereit erklärte, drei Filme zu drehen. „Ich denke, die Überlieferung besagt, dass sie mit zweien kamen und es war Bob Shaye, der sagte: ‚Wir müssen drei machen‘, was verrückt ist“, so Wood. Aber ihr Mut wurde belohnt. Die Trilogie spielte an den Kinokassen 2,92 Milliarden US-Dollar ein und gilt heute als eine der größten Filmserien aller Zeiten.
Weinstein und die #MeToo-Debatte
Im Oktober 2017 beschuldigte eine große Anzahl an Frauen Weinstein der sexuellen Belästigung, Nötigung beziehungsweise Vergewaltigung. Unter den Klägern befinden sich dabei unter anderem Hollywood-Stars wie Cara Delevigne, Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow. Im Februar 2020 wurde Weinstein der Vergewaltigung und zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt.
Der Weinstein-Skandal war auch Auslöser für die #MeToo-Bewegung. Die Schauspielerin Alyssa Milano forderte nach Bekanntwerden des Skandals Frauen auf Twitter dazu auf, den Hashtag #metoo zu verwenden, wenn man selbst schon einmal sexuelle Belästigung erfahren habe und offen darüber sprechen wolle. Anhänger der #MeToo-Bewegung feierten das Urteil als Meilenstein. Sie kritisierten jedoch, dass der 67-Jährige nicht in allen Anklagepunkten für schuldig gesprochen wurde.