Greenpeace-Bericht: Kleidung zum Wegwerfen produziert
Ein aktueller Bericht von Greenpeace zeigt: Obwohl Nachhaltigkeit eine der derzeit beliebtesten Werbestrategien von Modeunternehmen ist, wird noch viel zu viel Billigmode von Textilriesen produziert. Ein riesiges Problem für die Umwelt.
Die Non-Profit-Organisation fordert deshalb ein Vernichtungsverbot von unverkaufter oder retournierter Ware.
Laut Greenpeace: Billigmode noch am laufenden Band produziert
Der Black Friday rückt immer näher und unsere Spam-Ordner füllen sich zunehmend mit heißen Rabatten, die uns zur Schnäppchenjagd einladen. Sehr verführerisch! Gerade was Mode betrifft greifen wir alle beim ein oder anderen Schnäppchen nur zu gern zu und tippen dafür einen vielversprechenden Rabattcode im Onlineshop ein. Mode ist zu jeder Zeit, in großen Mengen und günstig verfügbar.
Das wird aber zunehmend zum Problem, wie ein aktueller Greenpeace-Report nun wieder einmal zeigt. Denn der Trend zur Wegwerfmode besteht in Österreich immer noch. Rund zwei Drittel von 29 untersuchten Textilunternehmen produziert weiterhin „Billigmode am laufenden Band“. Was das heißen soll? Im Jahr 2020 stellten Textilunternehmen ca. 200 Milliarden Kleidungsstücke her. Das sind doppelt so viel wie noch im Jahr 2014. Verkauft haben die Modeunternehmen „nur“ 160 Milliarden.
Forderung nach Vernichtungsverbot
Was passierte also mit den restlichen 40 Milliarden Kleidungsstücken? Auf denen sind die Modehändler in der CoV-Pandemie größtenteils sitzen geblieben. Modeunternehmen werden ihre unverkaufte bzw. retournierte Ware los, indem sie verbrennt oder auf eine Deponie geworfen wird. „Jede Sekunde wird eine ganze Lkw-Ladung Kleidung verbrannt oder auf die Deponie geworfen, um Platz für neue Ware zu schaffen“, so Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei Greenpeace Österreich, gegenüber der APA. Aufgrund dieser Zahlen fordert das Umwelt-NGO nun ein Vernichtungsverbot von der Bundesregierung für unverkaufte oder retournierte Waren.
Trotz der erschreckenden Zahlen gibt es doch einen kleinen Lichtblick. Immer mehr Textilriesen produzieren inzwischen ohne gefährlich eingestufte Chemikalien. Kleidungsstücke sind demnach zunehmend frei von gefährlichen Substanzen wie Flammschutzhemmer, Azofarben, per- und polyfluoruerte Chemikalien und Phthalate.