Grauwal „Wally“ vor Neapel gibt Forschern Rätsel auf
Seit wenigen Tagen begeistert ein Grauwal im Golf von Neapel die Bevölkerung. Doch der als im Atlantik und im Mittelmeer ausgestorben geltende Meeressäuger sorgt bei Forschern für Fragezeichen.
Denn seine Art kommt mittlerweile nur noch im Pazifik vor. Laut den Einschätzungen der Forscher ist er aber zu jung, um den ganzen Weg an die Küste Neapels geschwommen zu sein.
Erster Grauwal seit Jahrhunderten
Der Wal, dessen Geschlecht die Forscher noch nicht bestimmen konnten, ist das erste Exemplar seiner Art, das sich in den letzten Jahrhunderten vor die Küste Italiens verirrt hat. Denn Walfänger hatten die Grauwale im Mittelmeer und im Atlantik eigentlich schon vor 300 Jahren vollständig ausgerottet. Mittlerweile kommt die Spezies nur noch im Pazifik vor. In den warmen Gewässern vor den Küsten Mexikos und Kaliforniens bringen die Muttertiere ihre Kälber zur Welt. Den Rest des Jahres verbringen sie im Golf von Alaska, wo sie sich eine dicke Fettschicht anfressen.
Doch Wally ist laut Beobachtungen der Forscher zu jung, um den ganzen Weg von Mexiko über die Arktis bis nach Italien geschwommen zu sein. Aufgrund seiner Länge von nur sieben bis acht Metern schätzen sie ihn auf höchstens sechs bis sieben Monate. Denn ausgewachsene Tiere werden doppelt so lang. Wie genau das Tier bis in den Golf von Neapel gekommen ist, bleibt unklar.
Grauwal begeistert Italiener
Der seltene Besuch begeistert jedenfalls die Italiener. Der Wal ist nicht menschenscheu und durch zahlreiche Videos im Netz ist der von den Medien getaufte „Wally“ mittlerweile ein richtiger Star.