„GNTM“: Darf man seine Familie nicht mehr vermissen?
Es ist die Beach-Woche bei GNTM und die verbliebenen Kandidatinnen müssen einmal mehr beweisen, wie viel Spaß in ihnen steckt. Dabei haben aber nicht alle etwas zu lachen. Vor allem Anya wird erneut zur Persona non grata und muss sich zum gefühlt hundertsten Mal grundlos rechtfertigen.
Am Ende hat es für eine der Nachzüglerinnen nicht gereicht.
Kirmes-Vibes, aber am Strand
Gleich zu Beginn der Folge werden die angehenden Models nach Venice Beach chauffiert. Dort wartet nämlich ein überdimensionales Kirmes-Spiel auf sie, IN dem sie posieren müssen. Denn die Kandidatinnen sollen in einem großen Greifarm Platz nehmen und „Spaß haben“, wie Heidi Klum fordert. Ob sie dabei auf dem Gerät herumturnen oder einen der zahlreichen Riesenbären zur Hand nehmen, die unter ihnen in einem Becken angehäuft sind, bleibt den Kandidatinnen selbst überlassen.
Immer wieder rufen GNTM-Chefin Heidi Klum und die Starfotografin der Folge, Sheryl Nields, den Nachwuchsmodels zu, sie sollen mehr lachen. Das gelingt den einen besser, als den anderen. Vor allem Anya scheint so ihre Probleme zu haben, ein Lächeln in ihr Gesicht zu zaubern – und zwar aus einem Grund: Weil sie nicht will. Denn man habe wohl mal zu ihr gesagt, sie würde nicht so gut aussehen, wenn sie lacht. Gut, das kommt bei einem Kunden jetzt eher suboptimal an. Aber Anya wirds schon wissen.
Auch Mirella hat eine schwierige Zeit auf dem Greifarm (ein Satz, den wir im normalen Leben vermutlich nie gesagt hätten). Denn ihre top-gestylten Haare haben durch den Wind und die Höhe (ganze zwei Meter) ein Eigenleben entwickelt. Mirellas Reaktion: Sie fordert einen Hairstylisten mit den überhaupt nicht divenhaften Worten: „Can someone fix my hair?“. No. Niemand konnte ihre Haare fixen. Erstens, weil keiner zu ihr raufklettern wollte und zweitens, weil einfach nicht notwendig. Irgendwann hat sie dann auch verstanden, dass sie einfach ihre Hände zur Hilfe nehmen kann.
Da das Fotoshooting direkt an einem öffentlichen Strand stattfindet, sind die Models von unzähligen Schaulustigen umringt, die mit Profikameras oder Smartphones jede ihrer Bewegungen aufzeichnen. Eigentlich sollte man ja annehmen, dass die Bewohner von Los Angeles mittlerweile daran gewöhnt sind, dass einmal jährlich eine Gruppe wilder deutscher Models die Stadt flutet. Vielleicht liegt es aber auch an Heidi Klum oder der Horde an Kameramänner, die die Massen anlocken.
Einer scheint davon jedenfalls so fasziniert zu sein, dass er es sich nicht nehmen lässt, einfach direkt die Dreharbeiten zu crashen: Ein junger, shirtloser Skater. Nachdem dieser von Heidi Klum erstmal von oben bis unten abgecheckt wird, wandert er weiter zu den Models, die gebannt zuschauen, was da gerade abgeht. Ein neuer Shootingpartner etwa? Nein, nur ein famegeiler Amerikaner, der wohl alles dafür tut, um sein Insta-Karriere anzukurbeln. Am Ende ruft er den Mädels sogar noch seinen Account-Namen zu, der allerdings vom Sender gepiept wird. Well played, ProSieben.
Darf man seine Familie nicht mehr vermissen?
Ein Thema, das wiedermal im Mittelpunkt steht, sind Lästereien gegen Anya. Denn die scheinbar von allen gehasste Kandidatin, hat sich in den Folgen davor mal erlaubt, Heimweh zu haben. Das wird ihr auch jetzt, Wochen später, noch zum Verhängnis. In einem schwachen Moment hat sie kurz überlegt, die Show zu verlassen. Anstatt sie aufzumuntern, spielen ihre Mitstreiterinnen aber das Lieblingsspiel dieser Staffel: Alle gegen eine. Denn die anderen kritisieren, dass Anya mit ihrer Einstellung anderen den Platz wegnehme würde. Wie etwa Leona, die in der Vorwoche unter Tränen und lautstarkem Protest gehen musste.
Aber nicht nur Anya, auch Coco soll den bösen Satz zuvor schon mal gesagt haben. Doch die bekommt es nicht ganz so stark ab, wie ihre Kollegin. Und zwar aus einem einfachen Grund: Sie schweigt, wie ein Grab. Die ganze Thematik bleibt auch Heidi Klum selbst nicht verborgen. Sie konfrontiert die Models damit, wer denn gar nicht mehr hier sein wolle. Also beichtet Anya, dass es hierbei unter anderem um sie gehe. Heidi und Gastjurorin Nikeata Thompson zeigen überraschenderweise Verständnis dafür und bezeichnen die Kandidatin als „mutig“, so ehrlich zu sein. Und damit ist die Sache wohl hoffentlich ein für alle Mal gegessen.
„Sie sind nicht auf einem Niveau“
Um die Models auf den großen Entscheidungswalk vorzubereiten, bei dem es vor allem ums Posen geht, steht den Models Allround-Talent und Stimmungschoach Nikeata Thompson zur Seite. Sie soll ihnen zeigen, wie man kreativ und eindrucksvoll posiert. Vom Ergebnis ist die Tänzerin aber alles andere als überzeugt. „Oh Gott, noch mal die gleiche Pose!“, zeigt sich Nikeata unheimlich genervt. Ihre knallharte Kritik: „Die Models sind nicht auf einem Niveau“. Ob sie das mit viel Üben bis zur Entscheidung noch hinbekommen?
Während die Gastjurorin vom Nicht-Können der Models erschüttert ist, plagt die Twitter-Community eine ganz andere Sache. Das Outfit von Nikeata! Die lustigsten Reaktionen haben wir für euch gesammelt:
Die besten Hits von J.Lo
Für den Walk geht es erneut an den Strand. Denn die Kandidatinnen sollen den Walk nachholen, der einige Wochen zuvor aufgrund eines heftigen Unwetters abgebrochen werden musste. Und so schweben (und posen) die Models mit ihren Flatterkleidern im Jennifer-Lopez-Versace-Imitaten erneut über den Beach-Catwalk. Und das zu den besten J.Lo-Hits. Danke für die zahlreichen Ohrwürmer an dieser Stelle. Dabei sollen die Models jeweils dreimal posieren und diese Pose dann kurz halten. Bei einigen scheint das Training aber nicht ganz so gefruchtet zu haben, denn für Heidi und Nikeata sind ein paar der Mädels sogar „zu kreativ“ oder „super steif“.
Als besonders „strange“ empfanden die Jurorinnen jedoch den Walk von Anya und Ina. Während Erstere ständig einem imaginären Publikum zugezwinkert hat, ist Zweiterer wohl nicht sonderlich viel eingefallen. Am Ende hat es dann für Nachzüglerin Ina, 44 Jahre, nicht gereicht. Sie muss die Show verlassen und zurück nach Deutschland fliegen.
Diese Sprüche werden wir uns merken
Zwei Sprüche, die wir nach der Sendung möglicherweise in unseren Sprachgebrauch aufnehmen werden, möchten wir euch an dieser Stelle nicht vorenthalten. Zum einen Selma, die nach einer mehr als gelungen Woche freudestrahlend über den Catwalk brettert: „Es hat gebockt“, sagt sie stolz zu Heidi und Nikeata. Und zum anderen Marielena, die mittlerweile zu einer Vertrauensperson für viele geworden ist und immer wieder versucht, Anya aufzumuntern, wenn sich diese mal wieder grundlos Sorgen macht. Etwa mit diesem Satz: „Mach den Regenschirm erst auf, wenn es regnet“. Und damit kehren wir wieder zurück, in diesen verregneten Freitag.
Die 18. Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ läuft jeden Donnerstag um 20:15 Uhr auf ProSieben.