Giraffen sterben aus und niemand kriegt es mit
Wir wissen, dass einige Tiere vom Aussterben bedroht sind. Was aber niemandem bewusst war: Giraffen stehen auch auf dieser Liste. Was für drastische Ausmaße das Aussterben angenommen hat, hatten nur wenige am Schirm.
Die Tiere werden gejagt und ihre Produkte auf dem Markt verkauft oder in die USA exportiert.
Auch Giraffen sind vom Aussterben bedroht
Niemand soll es so recht mitbekommen haben: Unsere langhalsigen Lieblingstiere sind neben Elefanten, Nashörnern und Löwen ebenfalls vom Aussterben bedroht. Die Zahlen sind leider alarmierend. Noch vor 35 Jahren gab es geschätzt 151.702 bis 163.452 Giraffen in der freien Wildbahn. Heute zählen es weniger als 95.452, wie die Artenschutzorganisation „IUCN“ berichtet. Nicht einmal Experten war der rasche Rückgang der Zahlen so richtig bewusst. „Giraffen sind lange Zeit kein Forschungsobjekt gewesen„, erklärt Christian Dienemann, Biologe beim Tierpark Nürnberg gegenüber dem „Bayrischen Rundfunk“.
Deshalb sind die Zahlen so drastisch zurückgegangen
Es gibt mehrere Gründe dafür, wieso die Zahlen so drastisch und schnell zurückgegangen sind. Und bei all den gefährdenden Faktoren hat der Mensch die Finger im Spiel. Dazu gehören Wilderei, kriegerische Auseinandersetzungen, ausbreitende Landwirtschaft und der Klimawandel. Von der Wilderei auf Giraffen hört man nicht viel, aber auch hier sind die Zahlen erschreckend. In den Jahren zwischen 2005 und 2015 wurden insagesamt fast 40.000 Giraffen-Teile in die USA importiert. Hier werden die Giraffenteile zu Produkten wie Messer- oder Pistolengriffe weiterverarbeitet oder aus Giraffenleder Cowboy-Stiefel hergestellt. Die Knochen der langhalsigen Tiere sind dabei besonders beliebt und werden als Alternative zu Elfenbein verkauft.
Fleisch wird auf dem Markt verkauft
Die Tiere werden nicht nur wegen ihrer Knochen oder des Leders gejagt. Wilderer töten die Tiere auch wegen ihres Fleisches. In der Regel werden die Wiederkäuer dann noch am Ort des Geschehens zerlegt. Anschluss auf Märkten verkauft oder sogar selbst gegessen. Auf kenianischen Märkten wird für eine Tonne Giraffenfleisch 1.000 US-Dollar bezahlt. Durch Corona sind die Zahlen noch gestiegen. Denn die Safari-Touristen bleiben aus. Aus diesem Grund haben viele Menschen ihre Jobs verloren und versuchen sich mit Wilderei irgendwie über Wasser zu halten.
Klimawandel spielt auch eine große Rolle
Die immer exzessiver betriebene Landwirtschaft und der Bergbau verkleinert das Territorium der Tiere. Die im Niger herrschende Dürre sorgt dafür, dass die Wiederkäuer keine Nahrung mehr finden. Deswegen suchen die Tiere in belebten Dörfern Nahrung. Im Gegensatz dazu sorgen in Kenia verheerende Überschwemmungen dazu, dass der gewohnte Lebensraum der Giraffen gefährlich für sie wird.