Gericht entzieht Vater vorübergehend das Sorgerecht – weil dieser ungeimpft ist
In Kanada sorgt diese Story gerade für viel Aufsehen. In der Provinz Québec wurde nun einem Vater vorübergehend das Sorgerecht für sein Kind entzogen – der Grund: der Mann wollte sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen.
Der Kontakt zu seinem impfskeptischen Vater sei „nicht im Interesse“ des Kindes.
Gericht entzieht ungeimpftem Vater Sorgerecht
Diese Gerichtsurteil sorgt in Kanada derzeit für hitzige Diskussionen. Einem Vater in der kanadischen Provinz Québec wurde nun vorübergehend das Sorgerecht für seinen 12- jährigen Sohn entzogen.
Wie mehrere lokale Medien übereinstimmend berichtet, heißt es in der Entscheidung des Gerichts, dass es nicht im „besten Interesse“ des Kindes sei, „Kontakt zu seinem Vater zu haben, wenn dieser nicht geimpft ist“.
Laut der Zeitung „Le Devoir“ hatte der Vater ursprünglich beantragt, sein Sorgerecht für den 12-Jährigen über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel zu verlängern. Jedoch hob der Richter alle seine Rechte bis Februar auf – es sei denn, er entscheidet sich doch noch für eine Impfung. Demnach ist das Urteil also vorübergehend.
Schutz des Kindes steht im Fokus
Der Richter stellte zudem fest: Äußerungen des Vaters auf Social Media-Plattformen zeigen, „dass er sich offenbar gegen Impfungen und Gesundheitsmaßnahmen ausspricht“. Der Schutz des Kindes vor dem Coronavirus sei daher nicht gewährleistet – insbesondere auch angesichts der raschen Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante.
Außerdem wohnt die Mutter mit ihrem Ehepartner und ihren beiden anderen Kindern im Alter von sieben Monaten und vier Jahren zusammen, die nicht geimpft sind, da die Impfung in Kanada erst ab fünf Jahren möglich ist. „Unter diesen Umständen ist es nicht im Interesse eines der drei Kinder“, dass der Vater das 12-jährige Kind „zum jetzigen Zeitpunkt“ sehen kann, betonte der Richter.
Bereits seit mehreren Wochen verzeichnet Québec einen enormen Anstieg der Ansteckungen und Spitalseinweisungen aufgrund der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante. Die Provinz geht daher auch besonders hart gegen Impfverweigerer vor. Mehr als 90 Prozent der Erwachsenen in Québec sind geimpft.