Frauenfeindliche Inhalte: Andrew Tate wird auf Instagram und Facebook gesperrt
Ein „echter“ Mann weint nicht, hat keinen Respekt vor Frauen und ist dazu noch stinkreich – das sagt zumindest der Influencer und Kickboxer Andrew Tate. Das Unglaubliche: Mit der Verbreitung seiner äußerst kontroversen Ideologien hat er auch noch Erfolg und wird in den sozialen Netzwerken von seiner Followerschaft dafür gefeiert. Zumindest Instagram und Facebook haben der polarisierenden Persönlichkeit nun aber einen Riegel vorgeschoben.
Seine Profile wurden jetzt nämlich gesperrt.
Andrew Tate: Millionär durch Frauenhass
Wer glaubt, dass Misogynie, Sexismus und Queerfeindlichkeit der Vergangenheit angehören, der wird nun leider eines Besseren belehrt. Wem der Name Andrew Tate geläufig ist, weiß bestimmt, wovon wir reden. Denn sein Beruf ist: Frauenhass! Einen kurzen Auszug gefällig?
Frauen können seiner Ansicht nach zum Beispiel nicht Auto fahren. Zudem sind sie Eigentum von Männern und keine selbstständig denkenden Wesen, sondern „formbar“. Ah ja und “Betrügen” bedeutet für den ehemaligen Kickboxer im Übrigen bereits der bloße Augenkontakt zu einem anderen Mann. Laut Andrew Tate dominieren „Alpha Males“, und diese lassen sich nicht von einer Frau auf der Nase herumtanzen. Und das sind nur wenige Beispiele von seinen absurden Parolen, die der polarisierende Influencer regelmäßig auf seinen Social-Media-Kanälen verbreitet. Das Schlimme daran: Er hat damit Erfolg. Seine Videos werden millionenfach geklickt. Der britisch-amerikanische Influencer verdient mit seinen dubiosen, und menschenverachtenden Aussagen eine Menge Geld. Nach eigenen Angaben sei er sogar Multimillionär.
Tate wird auf Instagram und Facebook gesperrt
Aber jetzt ist erstmals Schluss damit! Der Kickbox-Weltmeister wurde am Freitag auf den großen Social-Media-Plattformen Instagram und Facebook gesperrt. Der Grund: Er habe mit seinen kontroversen Ansichten gegen die Nutzungsbedingungen der Plattformen verstoßen, wie unter anderem das Nachrichtenportal „BBC“ berichtet. Ganz kalt dürfte ihn die Aktion wohl nicht lassen, immerhin verzeichnete Tate vor seiner Sperre rund 4,7 Millionen Follower auf Instagram. Weshalb Meta allerdings erst jetzt einschritt, ist unklar. Ebenso steht nicht fest, ob die Accounts dauerhaft gelöscht wurden oder nur vorübergehend.
Wer ist Andrew Tate?
Tate, der als „König der toxischen Männlichkeit“ gilt, nahm 2016 an der Reality-Show “Big Brother” teil. Schon damals sorgte er für mächtig Aufsehen, da er frühzeitig aus der Show herausgeworfen wurde. Grund dafür war ein Video, das ihn dabei zeigt, wie er eine Frau wiederholt mit einem Gürtel schlägt. Aber nicht nur das, man hört ihn dabei auch noch sagen: “Wenn du jemals wieder einem anderen Kerl eine Nachricht schickst, egal ob wir zusammen sind oder nicht, bist du tot”.
Sowohl Tate als auch die betroffene Frau in dem Clip sagen im Nachhinein, es sei „einvernehmlich“ gewesen. Nachdem er aus der Show geflogen war, begann er, mit frauenfeindlichen Posts in den sozialen Medien für Kontroversen zu sorgen. Vor allem die Plattform TikTok habe ihm letztendlich dabei geholfen, dass sich der Content des britisch-amerikanischen Influencers wie ein Lauffeuer im Netz verbreitete.
Deshalb sind seine Ideologien so gefährlich
Wer sich die Kommentare unter Andrew Tates TikTok-Videos durchliest, findet puren Hass. Es handelt sich hier nicht bloß um ein paar frustrierte Individuen. Viel mehr handelt es sich bei den „Alpha Males“ um eine Art Bewegung, die leider immer größere Ausmaße annimmt. Mit seinen kontroversen Ideologien hat Andrew Tate eine Art Armee von einsamen, frauenverachtenden Männern aufgebaut.
Das Gefährliche daran: Männer wie Andrew Tate radikalisieren eben nicht nur andere Männer, sondern auch immer mehr junge Menschen. Wie problematisch das ist, zeigt sich in den sozialen Medien. Immer mehr Frauen und Mädchen schildern dort nun ihre Erfahrung. Sie berichten davon, wie sehr sich das Verhalten ihrer Partner zum Negativen verändert hat, seit sie Alpha-Male-Inhalte konsumieren. Manche Mütter sind besorgt und schildern, dass sich ihre Söhne mit Sätzen wie „Frauen gehören in die Küche“ bereits frauenverachtend geäußert haben.
Bleibt nur zu hoffen, dass bald auch die Plattform TikTok nachzieht und Tates Inhalte endgültig verbietet. Schadensbegrenzung – denn wie wir alle wissen: Das Internet vergisst nicht. Eine Bewegung wie diese zu stoppen, scheint schwierig! Aber nicht unmöglich. Die Konsequenz darf daher also niemals Schweigen sein!
@wastarasagt Urf #tiktoxic ♬ Originalton – wastarasagt