Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Österreich erkranken jährlich rund 4.600 Frauen an dieser Form des Krebs – etwa 1.500 davon sterben an den Folgen der Krankheit. Und auch in Deutschland kommen jährlich etwa 46.000 Neuerkrankungen hinzu. Früherkennung ist dabei die Voraussetzung für Heilungschancen.

Nach der Therapie

Nach einer erfolgreichen Therapie und der Entfernung der Brust folgt für viele Patientinnen der sogenannte „Brustaufbau“, also die Rekonstruktion der Brust mithilfe von Implantaten. Doch immer mehr Betroffene entscheiden sich nun gegen weitere Operationen.

#goingflat

Nach der Entfernung des betroffenen Gewebes stehen Frauen vor der Entscheidung: Implantate oder Narben. Die Journalistin Roni Caryn Rabin hat für eine Reportage in der New York Times mit Frauen gesprochen, die sich gegen die Rekonstruktion ihrer Brust entschieden haben.

Debbie Bowers, eine der portraitierten Frauen, erzählte im Interview, dass ihr Arzt ihr tröstend vorgeschlagen habe, dass sie nun „auch eine Körbchengröße größer haben könne, wenn sie wolle“. Doch Implantate waren für Bowers keine Option: „Etwas Fremdes in meinem Körper zu haben, war das letzte, was ich nach meiner Diagnose brauchte (…) Ich wollte einfach nur heilen.“.

Doctors promote breast reconstruction as a way for women to “feel whole again” after undergoing surgery for #breastcancer. But some patients are choosing to remain breastless. They call it “going flat.” Rebecca Pine, a cancer survivor from Long Island who co-founded a photography and writing project called “The Breast and the Sea,” is one of the women who decided against reconstruction surgery. “It’s a tremendous amount to put your body through,” she said, “and it’s not like we’re going to get our breasts back.” Rebecca, 40, did have reconstruction after her first mastectomy, but had the implant removed later when she had a prophylactic mastectomy on her other breast. The photographer Béatrice de Géa took this portrait of Rebecca. Tap on our profile picture to view an #InstagramStory about the woman who are #goingflat after breast cancer.

Ein von The New York Times (@nytimes) gepostetes Foto am

Brüste zu haben, ist nicht mehr Priorität Nummer 1

Immer mehr Frauen entscheiden sich nun, zu lernen mit ihrem neuen Körper zu leben. Sich damit abzufinden, die Brüste – und damit ein großes Stück Weiblichkeit – zu verlieren, sei freilich eine psychisch enorm belastende Situation, sind sich alle interviewten Frauen einig.

Doch die Message hinter #goingflat ist eine starke: So sieht eine Frau nach dem Kampf gegen Brustkrebs aus, das ist eine Realität, die nicht – nur um gängigen Schönheits-Standards zu entsprechen – versteckt werden sollte. Rabin schreibt etwa über eine Betroffene: „(…) Nach vier Infektionen in fünf Monaten hat sie die Implantate entfernen lassen. Der Brustaufbau, sagt sie, wurde ’schlimmer als der Krebs selbst‘„. Eine Brust-Rekonstruktion sei demnach keine einfache Angelegenheit, sondern ein langwieriger, schwieriger, und für manche unleistbarer Prozess, wie auch dieses Video zeigt.

Breastless living

Der Hashtag #goingflat und die Geschichten dahinter haben viele Frauen bestärkt, zu ihren Narben zu stehen und ihre Entscheidung, ohne Brüste weiterzuleben, mit der Welt zu teilen. Immer mehr Betroffene zeigen ihren neuen Körper, um zu helfen, dieses Frauen-Bild zu normalisieren. „Es sind nicht nur unsere Brüste, die uns zu Frauen machen“, meint eine der interviewten Frauen abschließend.

Brustkrebs-Vorsorge

Auf diese Dinge sollte man laut Frauengesundheit-Wien.at und Prof. Dr. Ernst Kubista achten:

  • Neue (einseitige) Verhärtung der Brust oder Achselhöhlen
  • Einziehen einer Brustwarze
  • Absonderungen aus der Brustwarze
  • Plötzlicher Größenunterschied der Brüste
  • Rötung der Brust ohne Fieber

    Die Brust sollte mindestens einmal im Monat selbst abgetastet werden, die Tastuntersuchung durch einen Arzt regelmäßig durchgeführt werden. Wie du deine Brust selbst richtig abtastest, kannst du hier nachlesen.