Frau kauft Deko-Statue, die sich als 2.000 Jahre alte Büste entpuppt
Für eine Frau aus Texas wurde ein Shopping-Ausflug jetzt zu einer Geschichtslektion. Denn Laura Young fand beim Vintage Shoppen eine Marmor-Statue, die sich jetzt als Relikt aus der Antike entpuppte.
Statt im Wohnzimmer steht die Büste jetzt im Museum.
35 Dollar für Marmor-Statue
Seien wir doch ehrlich: wir sind alle auf der ständigen Suche nach einem guten Schnäppchen. Sei es bei Kleidung, Möbel oder Deko. Wenn etwas günstiger ist oder wertvoller aussieht, schlägt das Herz schnell höher.
Das ultimative Schnäppchen hat jetzt aber Laura Young aus Texas gemacht. Denn eigentlich wollte sie sich in einem Charity-Shop einfach nur ein bisschen Second-Hand-Deko gönnen. Und wer wie Laura viel Zeit auf Pinterest und Co verbringt, hat vermutlich auch gesehen, dass Mini-Statuen, die an römische Büsten erinnern, seit langer Zeit total im Trend liegen.
Eben so eine kleine Statue entdeckte Laura 2018 dann in einem Charity Shop. Die 23 Kilogramm schwere Büste aus Marmor hat es ihr sofort angetan und sie kauft sie für knapp 35 Dollar. „Ich habe einfach nach allem gesucht, was interessant aussah“, erzählt Young rückblickend CNN. „Es war ein Schnäppchen für 35 Dollar, es gab keinen Grund, es nicht zu kaufen.“
Dekoteil entpuppt sich als 2.000 Jahre alte Büste
Laura kaufte die kleine Statue also in der Hoffnung, sie später weiterverkaufen zu können; denn das Resell-Business verfolgte sie zu diesem Zeitpunkt schon seit einigen Jahren. Dass sie ein Auge für wertvolle Dinge hat, sollte sich aber einige Zeit später beweisen.
Denn als Laura recherchiert, ob die Büste eine Geschichte hat, wird ihr nach einiger Zeit klar, dass sie einen richtigen Schatz gefunden hat. Denn ein Auktionshaus schätzte schließlich, dass die Büste 2.000 Jahre alt ist. Demnach soll es sich bei der Büste um Sextus Pompejus handeln, einen römischen Militärführer aus der Antike. Sein Vater war Wissenschaftlern zufolge ein enger Verbündeter von Julius Cäsar.
Charity-Shop Statue steht jetzt im Museum
Gegenüber CNN erklärte die Postdoktorandin am San Antonio Museum of Art Lynley McAlpine, dass die Büste wohl lange Zeit in Deutschland aufbewahrt wurde. Und zwar im Pompejanum, dem Nachbau einer römischen Villa, der bereits 1840 vom damaligen bayrischen König Ludwig I in Auftrag gegeben wurde.
Zumindest bis zum Zweiten Weltkrieg soll die Büste dort aufbewahrt worden sein; als das Schloss dann bombardiert wurde, verlieren sich die Spuren der Büste. „Irgendwann zwischen der Einlagerung und etwa 1950 hat sie wohl jemand gefunden und mitgenommen“, erklärt McAlpine. „Da sie in den USA gelandet ist, ist es wahrscheinlich, dass ein Amerikaner, der dort stationiert war, sie in die Hände bekommen hat.“
Ein Glück für Laura, die noch immer nicht ganz glauben kann, was für einen Mega-Fund sie gemacht hat. Wie viel die Büste eigentlich wert wäre, weiß sie jedoch nicht. Denn finanziell wird das Schnäppchen wohl keine großen Vorteile für sie haben. Doch ihre Deko-Büste wird jetzt bis 2023 in einem Museum in San Antonio ausgestellt. Danach soll es für das Kunstwerk wieder zurück nach Deutschland gehen.
Doch bei all dem Trubel hat Laura eigentlich nur einen Wunsch: „Ich würde mich wirklich freuen, wenn sich der Spender meldet“, erzählt sie. „Wahrscheinlich ist es nicht die ursprüngliche Person, die sie mitgenommen hat, aber ich würde trotzdem gerne die Geschichte erfahren.“