„Fragilizing“: Was steckt hinter dem Phänomen?
Jemand, der aus Rücksicht auf andere stets zurücksteckt und dabei nicht auf seine eigenen Gefühle hört. Jemand, der Pläne nicht absagt, obwohl er keine Lust hat, aus Angst, sein Gegenüber nimmt es ihm übel. Zurückstecken – egal, ob es sich um Verabredungen handelt oder nur darum, in welchem Café man sich mit seinen Freunden trifft. Das Ziel ist es, Konflikte zu vermeiden.
Dieses Phänomen nennt man Fragilizing.
Die eigenen Bedürfnisse werden permanent vernachlässigt
Es gibt Menschen, die haben überhaupt keine Lust auf die Pläne, die sie sich vorgenommen haben. Absagen werden sie trotzdem nicht, aus Angst, die andere Person werde dadurch wütend. Dinge nur deshalb zu tun, damit das Gegenüber nicht sauer wird. Genau das nennt man Fragilizing. Menschen, die sensibel sind oder unter einer Angststörung leiden, sind besonders anfällig dafür. Hier wird nämlich versucht, Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen. Aber statt Harmonie, kann es passieren, dass das genaue Gegenteil passiert.
US-amerikanische Psychologen meinen, dass die Annahme von Fragilizing ist, dass das Gegenüber nicht mit Enttäuschungen, Absagen und weiterem umgehen kann. Nur stimme das in den meisten Fällen einfach nicht. Das bedeutet, dass Menschen, die unter Fragilizing leiden, nicht wegen anderer Menschen zurückstecken, sondern aus egoistischen Gründen. Theoretisch wird es getan, um das Unwohlsein anderer Menschen nicht hervorzurufen, aber im Endeffekt möchte man nur, dass man sich selbst besser fühlt. Hier werden aktiv Situationen vermieden, die ein unangenehmes Gefühl auslösen können.
Fragilizing: Das kann man dagegen tun
Hier ist es wichtig, Schritt für Schritt zu handeln. Das bedeutet, dass zuerst kleine Schritte unternommen werden sollen, wie sich einen einzigen Bereich zu suchen, in dem man sich verbessern möchte. Alle Lebensbereiche auf einmal angehen zu wollen, sei zu viel. Also, wenn in Zukunft jemand fragt, wohin er am Wochenende essen gehen möchte, sollte man mit dem antworten, was man wirklich will. Ein einfaches „Nicht so wichtig, entscheide Du.“ gehört der Vergangenheit an.