Fotograf zeigt schmerzhaftes Schicksal chinesischer Frauen
Für die Fotostrecke fotografierte Farrell eine der letzten lebenden Zeuginnen, die das schmerzhafte Prozedere in ihrer Kindheit am eigenen Leib erfahren musste.
Als Lotos- oder Lilienfüße bezeichnete man die Füße der Frauen im Kaiserreich China, die durch extremes Einbinden und Knochenbrechen zu Gunsten eines etwa tausend Jahre lang anhaltenden Schönheitsideals deformiert wurden.
Bis zum Verbot des Brauchtums wurden chinesischen Mädchen meist bereits im Alter von fünf Jahren die Füße abgebunden. Dafür wurde der Fuß zunächst in eine Flüssigkeit aus Kräutern und Alaun eingeweicht und anschießend mit engen Bandagen umhüllt, um das Wachstum zu hemmen und den Fuß zu einem Klumpfuß zu verformen.
In weiterer Folge wurden den Mädchen alle Zehen bis auf die große Zehe gebrochen und der Fuß erneut bandagiert. Zudem mussten die Mädchen mit viel zu kleinen Schuhen laufen. Mit ihren deformierten Füßen konnten die betroffenen Frauen auch im Erwachsenenalter keine weiten Strecken mehr gehen.
Nach Gründung der Volksrepublik China 1949 wurde der Brauch unter Mao Zedong endgültig verboten und wird seither auch öffentlich geächtet.