Foto von in Plastiknetz gefangener Robbe erschüttert die Welt
Eine Robbe mit Plastik um den Hals und blutverschmiertem Fell sorgt für Entsetzen. An der Ostküste Großbritanniens hielt der Fotograf Paul Marco diesen erschreckenden Anblick nun fest, das Foto geht seither um die Welt. Und zeigt einmal mehr, dass sich endlich etwas ändern muss.
In Plastik gefangene Robbe geht viral
Ein Anblick, der einen sprachlos macht, doch leider schon ziemlich bekannt scheint. Traurig aber wahr, denn unser rücksichtsloser Umgang mit der Umwelt bleibt nicht ohne Folgen: Erst im November ist in Indonesien ein toter Wal angespült worden, der sechs Kilogramm Plastik im Magen hatte und so verhungern musste. Eine aktuelle Studie untersucht derzeit Meeresschildkröten auf der ganzen Welt und kam zu dem Schluss, dass ausnahmslos bei jedem Tier Plasikteilchen im Körper nachgewiesen werden konnten. Somit passt das Bild einer Robbe, der ein Plastikteil den Hals zuschnürt, leider viel zu gut in die Abfolge der erschreckenden Erkenntnisse rund um das Thema Plastikmüll und Mikroplastik. Das Tier konnte von dem alarmierten Tierschützern leider nicht eingefangen und ihm somit auch nicht geholfen werden.
These images are a shocking reminder of how #GhostGear can entangle and hurt/kill #wildlife. With our #SeaChange campaign, we are shining a light on this lesser known type of marine pollution and lobbying to make it a priority on the global agenda. https://t.co/szZW1KVJUf
— World Animal Protection UK (@MoveTheWorldUK) 9. Januar 2019
10 Tipps, wie du Plastik im Alltag vermeiden kannst
1. Stoffsackerl statt Plastiksackerl
Rund eine Billionen Plastiktüten werden jährlich über die Ladentheke gereicht. Die meisten davon landen bereits nach nur einem Einsatz wieder im Müll. Mittlerweile schwimmen unzählige dieser Tüten in unseren Ozeanen herum – und das für die nächsten 100 bis 500 Jahre. Solang dauert es nämlich, bis ein Sackerl zerfällt. Eine gute und günstige Alternative sind Stoffsackerl. Bekommt man sie nicht zufällig als Werbegeschenk auf der Straße überreicht, kann man sie um ein paar Euro im nächsten Laden kaufen. Durch den häufigen Wiedergebrauch gelten die Jutebeutel als besonders umweltfreundlich – und extrem modern sind sie sowieso.
2. Coffee-to-go im eigenen Becher
Wir alle kennen ihn, wir alle haben ihn schon einmal benutzt – Den Coffee-to-go-Becher! Häufig is er der Retter in der Not, wenn wir mit riesigen Augenringen durch den Tag wandern. Die Umwelt teilt unsere Freude darüber hingegen nicht. Jede Stunde werden allein in Deutschland 320.000 Stück weggeworfen. Jede Stunde! Das sind aufs Jahr gesehen drei Milliarden Becher und das nur in einem einzigen Land. Verständlich, dass die Becher bei der Öko-Bilanz so schlecht abschneiden. Deutlich umweltschonender hingegen sind Mehrwegbecher aus nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus oder Zuckerrohr. Mit ihnen lässt sich unser Lebenselexier überall mit hin nehmen und trendy Farben sowie Prints peppen, zusätzlich zu unserem Gewissen, auch noch jedes Outfit auf.
3. Wiederverwendbare Boxen
Zum praktischen Jausensackerl oder der Plastikbox greift man im Alltag nur allzu gern. Umweltfreundlicher wird’s, wenn man stattdessen auf Lunchboxen aus Glas, Metall oder Holz setzt. Damit lässt sich das vorgekochte Mittagessen sicher in die Arbeit oder die Uni transportieren. Mit gutem Gewissen schmeckt das selbst gekochte Essen gleich noch besser. Bonus: zu Hause vorzukochen spart nicht nur Geld, sondern produziert im Normalfall auch weniger Müll als eine Bestellung oder ein Fertiggericht.
4. Beim Einkauf auf die Verpackung achten
Auch direkt beim Einkauf selbst kann man ganz easy auf Plastik verzichten. Nicht jede Banane und jeder Apfel braucht eine extra Plastikverpackung. Auch Milch und Joghurt sind mittlerweile wieder im Glas erhältlich. Mit der App Replace Plastic kann man Hersteller darauf aufmerksam machen, dass man bestimmte Produkte nicht unbedingt in Plastik verpackt haben möchte. Einfach den Barcode auf dem Produkt scannen und eine vorgefertigte E-Mail wird ab 20 „Beschwerden“ an den Hersteller gesendet. Wer komplett ohne Plastik einkaufen möchte, kann auch diverse Unverpackt-Läden besuchen. Dort kauft man nur soviel man braucht und füllt zum Beispiel Reis in einen mitgebrachten Behälter ab.
5. Leitungswasser statt Mineral aus der Flasche
In den Alpenländern sind wir zum Glück mit sauberem Trinkwasser aus der Leitung gesegnet. Warum also abgepacktes Wasser aus der Plastikflasche trinken, wenn man so viel umweltfreundlicher seinen Durst stillen kann? Wiederverwendbare Flaschen aus Glas oder Metall sind mittlerweile überall zu haben. Frisches Leitunsgwasser rein und ZACK – schon hat man in seiner eigenen Umweltbilanz wieder ein paar Punkte gutgeschrieben.
6. Feste Seifen und Shampoos
Hast du schon einmal Shampoos in Seifenform ausprobiert? Wenn nicht, wird es höchste Zeit, die kleinen Wunderwuzzis zu testen. Aber auch für Haut und Hände sind feste Seifen eine gute und umweltschonende Alternative zu Flüssigseifen aus dem Plastikspender. Außerdem finden wir sie soooo schön!
7. Nachfüllpackungen
Viele Hersteller bieten, vor allem im Bereich Haushalt, Nachfüllpackungen an. Die sind zwar meist auch in einer Plastikverpackung, jedoch produzieren sie immer noch weniger Plastik, als würde man das Produkt komplett neu kaufen.
8. Plastikbesteck und Strohhalme
Wir alle wissen es – diese Produkte sind nicht unbedingt umweltfreundlich! Und trotzdem greifen wir beim Picknick oder dem Aperol-Spritz gerne auf die Plastikvariante zurück. Als Strohhalm-Liebhaberin zahlt sich hier eine Investition in die Glas- oder Metallvariante durchaus aus. Beim Picknick einfach zu der nachhaltigen Glasbox auch noch zu richtigem Besteck greifen. Sieht nicht nur schöner aus, sondern macht auch Mutter Natur Freude.
9. Synthetische Kleidung vermeiden
Leichter gesagt als getan, den viele Kleidungsstücke enthalten Kunststoff, wie zum Beispiel Polyester und Nylon. Um auch hier auf Plastik zu verzichten, sollte man auf Materialien wie Leinen, Seide oder Baumwolle setzen. Vorteil im Sommer: natürliche Stoffe lassen mehr Luft an die Haut und man schwitzt deutlich weniger, als in einer dünnen Plastikhülle 😉
10. Mikroplastik in Kosmetikartikel
Mikroskopisch feine Kügelchen aus Plastik befinden sich häufig in unseren Duschgels, Cremes und Peelings. Um dieser Flut an Plastik zu entgehen, kannst du entweder aufhören die Produkte zu verwenden (was wir nicht empfehlen!) oder du beginnst die Produkte vorab auf Mikroplastik abzuchecken. Helfen kann dir hierbei die App Codecheck. Einfach Barcode scannen und interessante Details zu vielen Produkten erfahren.