Forscher will Mammuts wiederauferstehen lassen
Ein wortwörtliches Mammutprojekt soll demnächst starten. Denn ein Forscher ist sich sicher, dass er anhand von Mammut-DNA die Tiere wieder züchten kann. Die Tiere sollen dann beim Klimaschutz helfen.
15 Millionen Dollar wurden für das Projekt gesammelt.
Eine neue Art Mammuts soll gezüchtet werden
George Church, Professor für Genetik an der Harvard Medical School, hatte die Idee für die Mammut-Wiederauferstehung bereits 2015. Ihm zufolge sei es möglich, mittels der DNA von Wollmammuts und der von asiatischen Elefanten das ausgestorbene Tier wieder neu zu züchten. Die Kombination der beiden DNA-Varianten soll eine völlig neue Mammut-Art schaffen.
Bis 2019 war dieser Plan nur ein weit entfernter Traum. Dann erhielt Church Unterstützung von dem AI-Experten Ben Lamm. Die beiden sammelten Investorengelder und gaben jetzt bekannt, genug Geld für das Mammutprojekt zusammen zu haben. Genau genommen sind es 15 Millionen Dollar, die dem Forscher jetzt zur Verfügung stehen.
„Unser Ziel ist es, einen kälteresistenten Elefanten zu züchten, der aber wie ein Mammut aussehen und sich auch so verhalten wird“, sagte Church gegenüber dem Guardian. „Wir wollen etwas, das funktionell dem Mammut entspricht, das seine Zeit bei -40°C genießt und all die Dinge tut, die Elefanten und Mammuts tun, insbesondere Bäume fällen.“
Mammuts als Klimaretter?
Was für einige wie der Beginn eines neuen „Jurassic Park“-Films klingt, ist für Church aber ein wichtiges Mittel, um den Klimawandel einzuschränken. Denn seine neu angezüchteten Wollmammuts will er in Ostsibirien ansiedeln. Dort erwärmt sich die von Moos bewachsene Tundra zunehmend schneller und setzt Kohlendioxid frei.
Mammuts sollen zu Lebzeiten dafür gesorgt haben, das Moos zu zerkleinern und die Bäume zu fällen. Church ist deshalb überzeugt davon, dass auch die neue Generation an Mammuts so den Kohlendioxid-Ausstoß limitieren könnte. Aus der Tundra solle auf diese Weise wieder ein Grasland werden, das den Permafrostboden vor dem Auftauen schützen soll.
Künstliche Mammutgebärmutter in Arbeit
Ein Konzept, dem einige Umweltexperten widersprechen. Sie sind nämlich der Meinung, dass eben dieses Moos und die Bäume essenziell für den Schutz des Permafrostbodens sind und die Wollmammuts durch ihr Zertrampeln nur mehr Schaden anrichten könnten.
Bevor man diese Thesen aber testen kann, muss das Anzüchten erst einmal funktionieren. Die ersten Schritte sind schon in Planung. Denn für seine Mammutherde will Church eine künstliche Mammutgebärmutter aus Stammzellen herstellen. „Ich wage nicht zu behaupten, dass dies einfach sein wird“, sagt er.