Forscher lösen Rätsel um Stonehenge
Forscher wollen nun eines der größten Rätsel der Menschheit gelöst haben. Und zwar hab sie einer Studie zufolge herausgefunden, woher die berüchtigten Stonehenge-Felsen kommen.
Die Studie wurde im Fachmagazin „Science Advances“ veröffentlicht.
Stonehenge-Rätsel angeblich gelöst
Sie wiegen 25 Tonnen und stehen schon seit Jahrtausenden unnütz in der Gegend herum. Lange hat man spekuliert, wieso es die Stonehenge-Felsen in Amesbury, England gibt und woher sie kommen. Sie wurden in der Jungsteinzeit errichtet und mindestens bis in die Bronzezeit genutzt. Nun wollen Forscher in einer am 29. Juli veröffentlichten Studie herausgefunden haben, das die Steine aus dem 25 Kilometer entfernten West Woods stammen. „Ich glaube, wir hatten es hier mit einer sehr organisierten Gesellschaft zu tun“, sagte der Hauptautor der Studie, David Nash, über die Erbauer der Stätte. Nash geht davon aus, dass diese sich aus pragmatischen Gründen für den nahegelegenen Ort entschieden haben.
Eine neue Technik ermöglichte es dem Forscherteam um Nash, mit tragbaren Röntgengeräten die chemische Zusammensetzung des Stonehenge-Gesteins zu analysieren, das zu 99 Prozent aus Kieselerde besteht und Spuren verschiedener anderer Sedimente enthält. „Das zeigte uns, dass die meisten Steine die gleiche Zusammensetzung haben“, erklärte Nash. Daraus schlossen die Forscher, dass sie nach einer Hauptquelle suchen. Und diese Hauptquelle soll nun West Woods sein. Die Zusammensetzung der Felsen dort passt nämlich zu Stonehenge. Die neuen Erkenntnisse unterstreichen übrigens eine Theorie, dass die großen Felssteine zur gleichen Zeit nach Stonehenge gebracht wurden, etwa 2.500 vor Christus.
Rätsel um Transport
Wie die Steinzeit-Menschen die Felsen transportieren konnte, gibt Forschern weitere Rätsel auf. Laut der bekanntesten Theorie hat man die neuen Meter hohen Megalithen auf Schlitten gezogen. Die Steine von West Woods gehören zu den größten in der Umgebung von Stonehenge und sind von guter Qualität. Studienautor Nash geht deshalb davon aus, dass sich die Menschen aus pragmatischen Gründen für den nahegelegenen Ort entschieden haben.
Wieso gibt es die Felsen?
Der Steinkreis Stonehenge stand übrigens nicht einsam in der Landschaft. Demnach hatte die ganze Region für die Menschen der Stein- und Bronze-Zeit eine wichtige Bedeutung. Laut Forschern sollen die über Jahrhunderte lang in der Gegend riesige Monumente erbaut haben, einige von ihnen sind noch älter als Stonehenge. Erst vor einem Monat sind Archäologen auf ein bisher unentdecktes Steinzeitmonument in der Nähe von Stonehenge gestoßen.
Wieso es Stonehenge gibt, darüber gibt es viele Theorien. Sie könnten Versammlungsorte für Zeremonien gewesen sein oder riesige Sternwarten. Viele der Anlagen sind nach kosmologischen Besonderheiten, wie der Sommer- oder Wintersonnenwende ausgerichtet. Die gängigste Theorie für ihre Entstehung lautet aber, dass Menschen schon in der damaligen Zeit den astronomischen Kalender verstanden hätten. Die Steine von Stonehenge wurden demnach auf die Sonnenwende ausgerichtet. Im Jahr 1986 hat die UNO die Stätte in die Welterbeliste der UNO-Kulturorganisation UNESCO aufgenommen.