Forscher finden Hai-DNA in Hunde- und Katzenfutter
Haustierbesitzer füttern ihre Hunde und Katzen womöglich mit einem Futter, dass die DNA von gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Haiarten enthält. Wissenschaftler haben diese in mehr als 30 Prozent der untersuchten Tierfutter-Proben gefunden.
Gekennzeichnet würden die Produkte lediglich mit allgemeinen Hinweisen wie „Fisch“ oder „Weißfisch“.
Studie: Hai-DNA im Tierfutter entdeckt
Haustierbesitzer und Hai-Liebhaber müssen jetzt ganz stark sein. Denn womöglich füttert ihr eure liebsten Vierbeiner mit der DNA von bedrohten Haiarten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlern aus Singapur, die in Frontiers in Marine Science veröffentlicht wurde. Die Forscher untersuchten 144 Proben aus 45 Tierfutterprodukten, die von 15 unterschiedlichen Marken stammen. In 31 Prozent der Proben konnte darin Erbgut von Haien nachgewiesen werden. Am häufigsten konnte das Forscherteam Arten wie den Blauhai, den Seidenhai und den Weißspitzen-Riffhai zuordnen. Sowohl der Seidenhai als auch der Weißspitzen-Riffhai stehen laut der Internationalen Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) auf der Roten Liste.
Der Blauhai gilt zwar nicht als bedroht, jedoch als stark überfischt. Gekennzeichnet würden die Hai-Zutaten der Studie zufolge nicht. „Die meisten Produkte verwendeten die allgemeinen Begriffe ‚Fisch‘, ‚Meeresfisch‘, ‚weißer Köder‘ oder ‚Weißfisch‘ in der Zutatenliste, um ihren Inhalt zu beschreiben. Einige führten ausdrücklich ‚Thunfisch‘ oder ‚Lachs‘ auf, andere gaben keinerlei Fisch als Zutat an. Keines der in dieser Arbeit gesammelten Tiernahrungsprodukte führte speziell Haie auf der Zutatenliste auf“, so die Wissenschaftler.
Tierbesitzer tragen unwissentlich zum Hai sterben bei
Die Forscher machen in dem Paper darauf aufmerksam, dass diese irreführende Kennzeichnung die Verbraucher daran hindere, umweltbewusste Entscheidungen zu treffen. Damit könnten sie unwissentlich zur Überfischung gefährdeter Haie beitragen. Das Team vermutet, dass der Anteil auf Haikadaver zurückzuführen sei, denen zuvor die wertvollen Flossen abgetrennt wurden. Haifischflossen gelten in Südostasien als hochwertiges Fleisch. Neben dem Handel mit Haiflossen machen die Forscher den hohen Fischereidruck, dem die Haie ausgesetzt sind, für ihre Entdeckung verantwortlich. Daher müsse nach Ansicht der Autoren der Fang dringend reguliert werden.