Flughafen: Zwei Frauen versuchten, mehr als 100 lebende Tiere zu schmuggeln
An einem Flughafen in Thailand machten Beamte jetzt einen außergewöhnlichen Fund: zwei Frauen versuchten, mehr als 100 lebende Tiere in ihrem Gepäck mitzunehmen. Dank der Sicherheitskontrolle konnten die Tiere aus dem Gepäck gerettet werden.
Doch nicht alle überlebten die Reise.
Mehr als 100 Tiere in Gepäck geschmuggelt
Der Handel mit Wildtieren aus dem Ausland ist ein Problem, das internationale Tourismus- und Tierschutzverbände immer wieder beschäftigt. Denn dadurch sind nicht nur die Tiere mehr und mehr bedroht; auch Krankheiten und Seuchen können sich durch den illegalen Handel mit Wildtieren verbreiten. Wie dreist und skrupellos Menschen sind, die Tiere mitnehmen möchten, zeigt jetzt einmal mehr ein Fall aus Thailand. Denn zwei Frauen versuchten am internationalen Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok, mehrere Tiere einfach in ihrem Koffer mitzunehmen.
Aufgeflogen ist der Schmuggel zum Glück bei der Röntgenkontrolle. Denn der Inhalt der Koffer schien verdächtig, weshalb die zuständigen Beamten sich die Gepäckstücke noch einmal ganz genau ansahen. Und dabei entdeckten sie so einiges. Denn die beiden Frauen – die aus Indien kamen – versuchten unter anderem 50 Eidechsen, 35 Schildkröten und zwei Stachelschweine mitzunehmen. Auch 20 Schlangen sowie Gürteltiere sollen die Frauen mitgenommen haben. Unter den Tieren waren außerdem Lebewesen, die gefährdet sind, wie etwa die gelbgefleckte Flussschildkröte. Sie lebt eigentlich im Amazonasgebiet und steht auf der internationalen Liste der gefährdeten Arten.
Wie lange die Tiere in dem Koffer ausharren mussten, ist nicht bekannt. Als die Beamten sie fanden, waren sie jedoch extrem dehydriert. Mindestens zwei der Tiere überlebten die Reise in dem Koffer nicht.
Tiere am Flughafen entdeckt
Nachdem die zuständigen Mitarbeiter*innen die Tiere entdeckt hatten, wurden die beiden Frauen übrigens verhaftet. Nachdem sie einen Flug in die chinesische Stadt Chennai gebucht hatten, vermuten die zuständigen Behörden, dass sich die Frauen an dem Handel mit Wildtieren beteiligen wollten. Denn neben anderen Städten kommt es in Chennai immer wieder vermehrt zu dem Handel mit Wildtieren.
Von den 70.000 Tieren, die zwischen 2011 und 2020 beschlagnahmt wurden, wurden mehr als ein Drittel am Flughafen in Chennai registriert. Die britische Naturschutzorganisation United for Wildlife schätzt übrigens, dass der illegale Handel mit Wildtieren ein Geschäft im Wert von jährlich 150 Milliarden Dollar ist.
Die beiden verhafteten Frauen müssen sich jetzt eventuell einem ziemlich harten Urteil stellen. Denn nachdem der Handel mit Wildtieren vor der Pandemie neue Höhen erreicht hatte, versuchten die thailändischen Behörden alles, um ihn wieder zu minimieren. Konkret bedeutete das: höhere Gefängnis- und Geldstrafen. Bereits 2019 wurden die maximalen Geldstrafen etwa um das 25-fache erhöht; die Gefängnisstrafe um das 2,5-fache angehoben.
Die beiden Frauen haben laut den thailändischen Behörden gegen die Zoll- und Gesundheitsgesetze sowie gegen das Gesetz zur Erhaltung und zum Schutz von Wildtieren verstoßen. Alleine der Verstoß gegen die Gesetze zur Erhaltung und zum Schutz von Wildtieren kann mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren bestraft werden. Auch eine Geldstrafe von bis zu 28.500 Dollar wäre möglich.