Flucht aus der Realität
Acht von zehn der erfolgreichsten Filme in den österreichischen Kinos 2016 sind nicht in der heutigen Realität verhaftet, wobei gleich vier tierische Animationsfilme die Jahrescharts anführen, wie aus finalen Verleihangaben gegenüber der APA hervorgeht.
Mit Ausnahme des „Harry Potter“-Ablegers „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ sind die Top Ten fest in amerikanischer Hand, wenn auch die Mega-Blockbuster fehlen: Knackten 2015 noch vier Filme die 600.000er-Marke und lösten damit das „Platinum Ticket“, erobert „Pets“, der neue Animationsfilm der „Minions“-Macher, mit rund 541.000 Besuchern die Spitze. Mit fast 268.000 Besuchern schafft „Rogue One: A Star Wars Story“, das erste Spin-off der Weltraumsaga, in den letzten zwei Dezemberwochen den Sprung in die Bestenliste.
Eine Änderung auf den letzten Metern lässt sich auch im Ranking der meistbesuchten österreichischen Filme ausmachen, wo die Doku „Bauer Unser“ mit knapp 71.200 Besuchern den Stefan-Zweig-Film „Vor der Morgenröte“ (68.800 Besucher) von Platz Drei verdrängt. Der Kärntner Robert Schabus zeigt in seinem Kinodebüt die Folgewirkungen einer wirtschaftsliberalen Politik am Beispiel der österreichischen Landwirtschaft und hat damit laut dem Filmladen-Verleih vor allem in ländlichen Gebieten Erfolg. Mit großem Abstand und rund 150.500 Kinogehern auf Platz 1: „Wie Brüder im Wind“, ein von Terra Mater produzierter Naturfilm mit u.a. Tobias Moretti über die Freundschaft eines Zwölfjährigen mit einem Adler.