Fischer überlebt 11 Tage am offenen Meer – in schwimmender Gefriertruhe
Ganze elf Tage war der brasilianische Fischer Romualdo Rodrigues nach einem Schiffsunglück im Atlantik verschollen. Sein einziger Hoffnungsschimmer: Eine schwimmende Gefriertruhe, die er am Boot dabei hatte. Darin kämpfte er über eine Woche lang ums Überleben, bis schließlich ein Wunder geschah.
Wer den Film „Life of Pi – Schiffbruch mit Tiger“ schon mal gesehen hat, erlebt vermutlich gleich ein Déjà-vu!
Mann überlebt elf Tage ohne Nahrung und Wasser im Atlantik
Manche Geschichten klingen so unglaublich, dass man sie fast verfilmen muss! (Gut, den Film gibt’s tatsächlich schon – umso heftiger, dass so etwas in dieser Art noch ein zweites Mal passiert ist) Eigentlich wollte Romualdo Rodrigues für einige Tage zu einem Fischer-Ausflug aufbrechen. Sein Ziel war die Ilet la Mere, eine Insel vor der Küste von Französisch-Guayana. Leider schaffte es der Mann nie bis zu dieser Insel, denn sein Boot sank plötzlich mitten im Atlantik und ließ den Mann vollkommen ausgeliefert zurück.
Er hatte weder etwas zu essen, noch zu trinken bei sich und wusste nicht, wo er sich befand. Seine Rettung war schließlich eine große Gefriertruhe, die er glücklicherweise mit sich auf seinem kleinen Holzboot hatte. Doch der 44-Jährige wusste weder, wo er sich befand, noch in welche Richtung er steuern sollte – Paddeln war aufgrund des starken Wellengang im Atlantik unmöglich. Wie der Mann gegenüber Record TV berichtete, wurde er immer wieder von unzähligen Haien umzingelt, die ihn jedoch auf wundersame Weise nicht attackierten. Doch auch die unerträgliche Hitze sowie der Wassermangel machten dem Gekenterten zu schaffen.
„Ich war verzweifelt, hatte kein Essen oder Wasser und dachte, dass mein Ende nah sei“, so Rodrigues. Und auch das noch: Wie der Mann den örtlichen Medien später erzählte, konnte er nicht mal schwimmen. Doch dann geschah etwas Unglaubliches.
Video zeigt Bergung des Verschollenen
Während Rodrigues ums Überleben kämpfte und von Tag zu Tag schwächer wurde, entdeckte er wie aus dem Nichts ein Boot. „Es hat mir Kraft gegeben, an meine Familie zu denken, obwohl es scheinbar keinen Ausweg gab. Doch dann hörte ich ein Geräusch und da war ein Boot, am anderen Ende der Kühltruhe. Ich riss meine Hände in die Höhe und rief um Hilfe“, erinnert er sich. Und tatsächlich: In den Gewässern vor der Küste von Surinam war ein weiteres Schifferboot unterwegs und entdeckte die weiß leuchtende Gefriertruhe zwischen den Wellen.
Schließlich schritten die Fischer zur Hilfe und retteten dem Brasilianer das Leben. Einer der Männer filmte die Bergungsaktion schließlich. Der Clip zeigt Rodrigues, der desorientiert und von den letzten elf Tagen gezeichnet, aus der Truhe steigt. Seine Kleidung ist zerrissen – einen Teil davon hat er sich als Schutz um den Kopf gebunden. Doch der 44-Jährige hat seine Odyssee überlebt! Im Nachhinein stellte die Küstenwache fest, dass der Mann ganze 450 Kilometer von dem Ort weg getrieben ist, an dem sein Boot gekentert ist.
Nach Überlebenskampf: 16 Tage Haft
Ganz so lange konnte sich der Fischer allerdings nicht über sein Überleben freuen – denn er musste nach seiner Rettung ganze 16 Tage lang ins Gefängnis. Der Grund: Der Brasilianer konnte sich nicht ausweisen, da er keine Papiere mehr hatte. Also hielten ihn die surinamischen Behörden eine Zeit lang fest, bevor er schließlich endlich wieder zurück in seine Heimat durfte.
Dort zeigte er sich den örtlichen Medien gegenüber unendlich dankbar: „Die Gefriertruhe war Gott in meinem Leben. Es war ein Wunder.“ Den Tag seiner Rettung bezeichnet er als den „wichtigsten in seinem Leben“.