Ein Unternehmen in Hongkong wurde jetzt das Opfer eines großen Betruges. Mithilfe von Deepfakes wurden nämlich mehr als 25 Millionen Dollar ergaunert.

Personal der Firma wurde dazu in einen komplett gefälschten Videocall eingeladen.

Videocall mit Deepfakes als Betrügermasche

Das Thema Deepfakes ist durch die sich immer schneller entwickelnde Künstliche Intelligenz derzeit wieder in aller Munde; vor allem, wenn es um die Schattenseiten der Deepfakes geht. Denn wer wirklich alles fälschen kann, kann das natürlich auch schnell für negative Zwecke ausnutzen. Welche enormen Konsequenzen es haben kann, wenn man auf einen Deepfake-Betrug reinfällt, zeigt jetzt ein Fall aus Asien. Eine Person, die in einem Unternehmen angestellt war, bekam nämlich eine Nachricht, die sie nur schwer ignorieren konnte: Die Finanzabteilung des Unternehmens kontaktierte die Person und organisierte ein Meeting. Bei den Anwesenden des einberufenen Meetings handelte es sich angeblich unter anderem auch um den Finanzchef.

Also ein vermeintlich ziemlich wichtiges Meeting, zu dem die Person online geladen wurde. Bei dem Videogespräch selbst lernt sie dann auch den Finanzchef kennen und sitzt in einem Call voller Mitarbeiter:innen. Direkte Interaktion gibt es zwar nicht, aber jegliche Zweifel über die Echtheit des Calls verschwinden, als die Person Menschen in dem Call sah, die genauso aussahen und klangen wie Kolleg:innen. Was der Mitarbeiter zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht weiß: Alle Bilder und Aufnahmen sind Fälschungen. Keine Person im Chat ist echt!

Bisher noch keine Verhaftungen in dem Fall

Das zu erkennen, ist allerdings schlichtweg unmöglich. Zu gut sind die Fälschungen – zu groß wohl auch die Verantwortung, die der Person übertragen wird. Denn die Deepfakes beauftragen den Angestellten, 15 Überweisungen auf verschiedene Bankkonten in Hongkong zu unternehmen. Insgesamt 25,6 Millionen Dollar werden dadurch von der Firma wegüberwiesen. Doch auch hier ist noch nicht klar, was für eine Betrügermasche dahintersteckt.

Erst eine Woche nach dem Call kontaktiert die Person den Hauptsitz des Unternehmens – und kommt hinter den großen Betrug. Derzeit ermittelt die Polizei in dem Fall; bisher gab es noch keine Verhaftungen. Die Videokonferenz war laut den Behörden möglich, da die Verantwortlichen als Grundlage für die Deepfakes öffentlich zugängliches Video- und Audiomaterial von Teilnehmenden nutzten. Genaue Informationen über die Firma – oder den Mitarbeiter beziehungsweise die Mitarbeiterin – geben die Behörden jedoch nicht bekannt.