Hier ein Pickel, eine glänzende Stirn und so große Poren, dass man meint, man könnte darin versinken. Fettige oder ölige Haut gilt als der zum schwierigsten behandelnde Hauttyp und leider sind gerade damit sehr viele Frauen konfrontiert. Einerseits sollte man die bereits gereizte Haut nicht überpflegen, auf der anderen Seite ist keine Pflege aber auch keine Lösung.

Wie ihr den glänzenden Schmierfilm mit der richtigen Reinigung und Pflege in den Griff bekommt, verraten wir euch hier:

Anzeichen für fettige Haut

  • ölig glänzende Hautstellen, vor allem in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn)
  • große, sichtbare Poren
  • Pickel bis hin zu Akne
  • Mitesser und verstopfte Talgdrüsen
  • Die Haare bekommen schnell einen fettigen Ansatz

Die Produktion des Hautfetts läuft ganz selbstständig über diverse Talgdrüsen in der Haut ab. Sie sorgen dafür, dass unsere Haut geschmeidig bleibt, nicht austrocknet und ein Schutzschild gegen schädliche Umwelteinflüsse hat. Während bei zu trockener Haut diese Drüsen zu wenig Fett abgeben, produzieren sie bei fettiger Haut, zu viel Talg. Dieser Überschuss an Fett kann von den Poren nicht mehr verarbeitet werden. Die Folge: Die Poren weiten sich und wenn der Talg nicht mehr abtransportiert werden kann, beginnen sie zu verstopfen. Mitesser und Pickel lassen dann nicht lange auf sich warten. In den meisten Fällen sind die männliche Hormone, sogenannte Androgene, daran Schuld. Nach dem absetzen der Pille beispielsweise, wird der Körper vermehrt mit diesen Hormonen konfrontiert, da die Überdosierung an weiblichen Hormonen plötzlich wegfällt. Auch in der Pubertät leiden viele Jugendliche an fettiger Haut und damit verbundener Akne. Der hochkochende Hormoncocktail trägt dafür die Verantwortung. Wo vorher normale oder trockene Haut war, haben viele plötzlich mit einer fettigen, unreinen Haut zu kämpfen. Als kleiner Trost: Das Fett sorgt dafür, dass sich Falten langsamer entwickeln als bei trockener Haut.

Reinigung für fettige Haut

Die Reinigung ist bei fettiger Haut besonders wichtig. Während es bei trockener und normaler Haut in erster Linie darum geht, Wirkstoffe und Pflege zuzuführen, ist bei fettiger Haut das Entfernen des überschüssigen Talgs der Mittelpunkt.

Don’ts:

  • Inhaltsstoffe, die die Haut zum prickeln bringen vermeiden. (Minze, Eukalyptus, Menthol, Zitrone, etc.) Diese reizen die Haut und regen die Talgproduktion nur noch mehr an.
  • Der Haut mit diversen austrocknenden Produkten das Fett entziehen. Als Reaktion darauf produziert sie nur noch mehr davon.

Dos:

  • Zweimal täglich das Gesicht mit einem milden Gesichtsreiniger waschen.
  • Lauwarmes Wasser verwenden.
  • Das Gesicht nicht fest abrubbeln, Bakterien verteilen sich dadurch noch schneller.
  • Unbedingt ein klärendes Gesichtswasser verwenden, am besten ohne Alkohol.
  • Mindestens einmal in der Woche ein Peeling machen. Für fettige Haut eignet sich ein Säurepeeling mit BHA am besten. Es pustet die Poren durch und befreit sie von abgestorbenen Hautzellen, überschüssigen Talg und Schmutz.
  • Auf Duft- und Konservierungsstoffe in der Reinigung verzichten
  • Pickel und Mitesser, wenn möglich, nicht ausquetschen. Wenn es sein muss, nur mit sauberen Fingern und kurzen Fingernägel oder mit einem Taschentusch vorsichtig ausdrücken. Wenn es beim dritten Anlauf immer noch nicht „Plopp“ gemacht hat, auf jeden Fall aufhören herumzudrücken. Die Gefahr, dass dadurch mehr Bakterien hineingelangen ist groß. Unschönen Narben können die Folge sein.
  • Eine Gesichtsreinigungsbürste für die tägliche Anwendung. Wichtig: Die Bürste regelmäßig wechseln, um die Bakterien nicht zu verteilen.

Die Pflege von fettiger Haut

Um die Haut nicht zu überpflegen, muss man bei fettiger Haut genau auf die Inhaltsstoffe achten. Generell gilt: Weniger ist mehr! Wer sich an ein paar Grundregeln hält, wird am Ende mit einer klaren Haut belohnt.

Dos:

  • Leichte Cremes oder Gels, ohne Fett oder Öl, für die tägliche Pflege verwenden
  • Unbedingt darauf achten, dass die Cremes nicht fettbasiert sind. Besser zu wasserbasierten Produkten greifen.
  • Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen. Sonnenstrahlen kurbeln die Talgproduktion zusätzlich an.
  • Masken mit Tonerde oder Heilerde binden überschüssiges Fett und verkleinern die Poren. Ein- bis zweimal in der Woche verwenden.
  • Nicht auf feuchtigkeitsspendende Pflege verzichten
  • Auf Duft- und Konservierungsstoffe vermeiden
  • Verzicht auf Cremes mit Parabenen und Paraffinen aus Erdöl
  • Kopfpolster und Handtücher regelmäßig auswechseln

Welches Make-up bei Mischhaut?

Damit man nicht das Gefühl hat, alle zehn Minuten nachpudern zu müssen, gibt es ein paar Tricks, um das Make-up bei fettiger Haut länger haltbar zu machen.

Dos:

  1. Zuerst muss das Gesicht gut gereinigt werden und quasi fettfrei sein
  2. Eine leichte Creme auftragen, die die Haut mattiert und Unreinheiten desinfiziert. Besonders gut als Make-up-Basis eignet sich die Effaclar Duo + von La Roche-Posay.
  3. Sonnenschutz auftragen. Am besten auch hier speziell ein leichtes Gel oder eine mattierende Sonnenpflege.
  4. Ein ölfreies Make-up auftragen. Je weniger, desto besser, damit die Poren nicht zusätzlich verstopft werden.
  5. Einen mattierenden und langanhaltenden Puder auftragen.
  6. Mit flüssigem Rouge, Highlighter und Bronzer sparen. Besser nur einen Hauch Rouge in Puder-Form verwenden.
  7. Für besonders lange Tage (oder Nächte) eine Schicht Settingspray aufsprühen.
  8. IMMER gründlich abschminken!! Das ist bei fettiger Haut besonders wichtig, da die Talgdrüsen sonst verstopfen und das Fett noch weniger abtransportiert werden kann. Die Folge sind entzündete Pickel.