Fall Maddie McCann: Polizei startet neue Suchaktion in Portugal
Das Verschwinden von Maddie McCann gehört zu den größten Rätseln der Kriminalgeschichte. Im Jahr 2007 wurde das damals dreijährige Mädchen aus einem Hotelzimmer entführt – seitdem fehlt von ihr jede Spur. Doch jetzt wird der Fall offenbar wieder aufgerollt.
Die portugiesische Polizei sucht derzeit einen Stausee ab.
Fall Maddie McCann: Taucher suchen nach Leiche
Der Fall Maddie McCann sorgt seit knapp 16 Jahren für Aufsehen. Am 3. Mai 2007 verschwand die damals dreijährige Madeleine McCann aus dem Hotelzimmer in einer Ferienanlage in Praia da Luz in Portugal, während ihre Eltern in einem Restaurant zu Abend aßen. Trotz großangelegter internationaler Fahndungen wurde der Fall nie aufgeklärt, und von Maddie fehlt bis heute jede Spur. Doch nun startet die Polizei eine neue Suchaktion – auf Wunsch deutscher Behörden. Das berichtet nun britische und deutsche Medien übereinstimmend.
Den Berichten zufolge sollen Taucher in einem Stausee unweit der Stadt Silves in Portugal nach den sterblichen Überresten von Maddie suchen. Der See liegt etwa 50 Kilometer von dem Ort entfernt, an dem das britische Mädchen damals verschwand. Und auch das Waldgebiet rund um dem Stausee soll durchforstet werden. Tatsächlich zeigen Aufnahmen, die unter anderem Daily Mail vorliegen, dass bereits erste Zufahrtsstraßen zu dem Gewässer abgesperrt worden sind.
See bereits 2008 abgesucht
„Im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit werden in den nächsten Tagen auf Wunsch der deutschen Behörden weitere Suchaktionen stattfinden“, erklärte die Polizei am Montag. Die Suchaktionen würden von der Kriminalpolizei koordiniert und in Anwesenheit britischer Behörden erfolgen, heißt es in einem Polizei-Statement. Um welche Hinweise aus Deutschland es sich konkret handelt, ist allerdings nicht bekannt. Zu weiteren Informationen und Details hält sich die Staatsanwaltschaft aus „ermittlungstaktischen Gründen“ bedeckt.
Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass das Gebiet durchsucht wird. Taucher hatten den See bereits im Jahr 2008 abgesucht. Damals fanden die Ermittler allerdings nur Überreste von Tieren.
Deutscher im Visier der „Maddie“-Ermittler
Die neuen Ermittlungen sollen Medienberichten zufolge mit dem Verdächtigen Christian B. in Verbindung stehen. Der Deutsche ist wegen Vergewaltigung, Kindesmissbrauchs und des Besitzes von Kinderpornografie vorbestraft. Er lebte von 1995 bis 2007 regelmäßig an der Algarve. Seit 2020 steht er im Verdacht, mit dem Verschwinden von „Maddie“ zu tun zu haben. Anklage wurde deswegen aber noch nicht gegen ihn erhoben.
Laut Daily Mail soll der Verdächtige den Stausee wiederholt aufgesucht haben, als er selbst in Portugal lebte – genau zu jener Zeit, als Maddie McCann verschwand. Aktuell verbüßt Christian B. eine mehrjährige Haftstrafe nach einer Verurteilung wegen einer Vergewaltigung in Portugal im Jahr 2005.