Erstgeborene sind intelligenter als ihre Geschwister, laut Studie
An alle Geschwister, die sich ständig darüber streiten, wer smarter ist: Eine Studie liefert jetzt ganz offiziell die Antwort. Denn das Ergebnis zeigt, dass die Erstgeborenen tatsächlich einen höheren IQ haben, als die anderen.
Die angebliche Ursache dahinter verraten wir euch hier.
Studie zeigt: Erstgeborene haben höheren IQ als Geschwister
Oft können Geschwister so unterschiedlich sein, wie Tag und Nacht. Nicht selten drängt sich dabei die Frage auf, wer von ihnen die intelligentere Person ist. Sind es Gene, die Persönlichkeit oder einfach nur Glück? Laut Wissenschaftler:innen der University of Edinburgh gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Reihenfolge der Geburt und dem IQ von Geschwistern.
Dazu haben sie etwa 5.000 Kinder im Rahmen einer internationalen Langzeitstudie beobachtet. Der Zeitpunkt von ihrer Geburt, bis hin zum 14. Lebensjahr soll ausschlaggebend für die Ergebnisse sein. Denn die Proband:innen mussten sich alle zwei Jahre einem Vokabel- und Lesetest unterziehen. Das erstaunliche Ergebnis: Die kognitiven Fähigkeiten der Erstgeborenen waren höher ausgeprägt als die der jüngeren Geschwister. Das veröffentlichte das Forschungs-Team schließlich im Journal of Human Resources.
„Es gibt nachweislich einen Zusammenhang zwischen Geburtenordnung und Intelligenz“, erklärt auch Studienleiterin Dr. Nuevo-Chiquero. „Unsere Vermutung ist, dass die Eltern in der ersten Zeit mehr ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen lassen, mehr mit ihnen spielen, lesen etc. – und ihnen so mehr Aufgaben geben, die die gedanklichen Fähigkeiten fördern.“ Dazu kommen noch weitere Eigenschaften, die bei Erstgeborenen wesentlich stärker vorhanden sind: Verantwortungsbewusstsein, Gewissenhaftigkeit, Dominanz und geringere Ängstlichkeit.
IQ nimmt pro Kind ab
Eine weitere Studie aus Deutschland (von den Universitäten in Leipzig und Mainz) zeigt auch, dass der IQ vom ersten bis zum letzten Kind statistisch gesehen abnimmt. Bevor jetzt alle Sandwich-Kinder und Nesthäkchen erbost aufschreien: Besagter Intelligenzquotient sinkt nur leicht ab: im Schnitt um etwa 1,5 Punkten pro Kind, wie aus der Studie von Leiterin Julia M. Rohrer hervorgeht. Laut den Ergebnissen war das erste Kind in 6 von 10 Fällen das intelligenteste.
„Erstgeborene übernehmen eine Tutor-Funktion“, schildert Rohrer. „Sie erklären ihren Geschwistern die Welt. Das trainiert kognitive Fähigkeiten.“ Für die Studie nutzten die Psycholog:innen der deutschen Unis Daten von mehreren Geschwistern innerhalb einer Familie und auch jene von Erst- und Nachgeborenen aus verschiedenen Familien. Damit wollten sie eine neue Sichtweise kreieren, denn in älteren Studien wurde oft nur ein Kind befragt.