Erneuter Ausbruch: China ruft „Kriegszustand“ im Kampf gegen Coronavirus aus
China hat den „Kriegszustand“ im Kampf gegen das Coronavirus ausgerufen. Der Grund sind zahlreiche Neuinfektionen in einzelnen Regionen in den letzten Tagen. Und das, nachdem das Land seit Monaten das Virus weitgehend unter Kontrolle gebracht hatte.
Vor allem das bevorstehende Neujahrsfest, an dem zahlreiche Menschen in ihre Heimatorte reisen, bereitet der Regierung Sorgen.
China ruft „Kriegszustand“ aus
China erlebt derzeit den größten Ausbruch des Coronavirus seit Monaten. Nachdem das Land in den vergangenen Monaten das Virus weitgehend unter Kontrolle bringen konnte, wurden in den letzten Tagen wieder zahlreiche Neuinfektionen gemeldet. Allein am Donnerstag (7. Jänner) meldete die Gesundheitskommission 51 neue Fälle in der Provinz Hebei direkt vor den Toren Pekings. Außerdem wurden Dutzende asymptomatische Fälle gemeldet.
Deshalb rief China jetzt den „Kriegszustand“ zur Bekämpfung des Coronavirus aus. Innerhalb von wenigen Stunden wurden Transportverbindungen mit Bussen, Zügen und Flugzeugen in die 300 Kilometer nordöstlich von Peking gelegene Provinzhauptstadt Shijiazhuang weitgehend unterbrochen. Alle elf Millionen Einwohner der Regionen werden getestet. Auch wurden Straßensperren eingerichtet. In Shijiazhuang wurden sogar einige Wohngebiete abgeriegelt. Der Unterricht in Kindergärten, Grund- und Mittelschulen wurde ausgesetzt. Zusätzliches medizinisches Personal wurde mobilisiert. Neben Shijiazhuang sind auch die Städte Xingtai und Nangong betroffen. Auch dort werden 500.000 Menschen getestet.
Coronavirus erstmals in Wuhan entdeckt
Vor über einem Jahr wurden in der chinesischen Metropole Wuhan die ersten Fälle mit dem Sars-CoV-2-Virus entdeckt. Dieses Virus hat mittlerweile weltweit mehr als 87 Millionen Menschen infiziert – über 1,8 Millionen sind an den Folgen bereits verstorben. Nachdem scharfe Maßnahmen gegen das Coronavirus getroffen wurden (Ausgangssperren, Quarantäne, Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollen) konnte der Ausbruch im Land weitgehend unter Kontrolle gebracht werden und das Leben in China sich wieder normalisieren. Doch nach dem erneuten Ausbruch wird wieder über zahlreiche Maßnahmen für die Bekämpfung des Virus diskutiert.
Vor allem das chinesische Neujahrsfest am 12. Februar bereitet der Regierung sorgen. Denn zu dieser Zeit reisen viele Menschen in ihre Heimatorte und könnten das Virus wieder weitgehend verstreuen. Deshalb wurde die Bevölkerung dazu aufgerufen in diesem Jahr nicht die Familie zu besuchen.