Erdbeben in der Türkei: Dreijährige nach 65 Stunden unter Trümmern gerettet
Am Freitagnachmittag kam es zu einem schweren Erdbeben in der Ägäis. Dabei waren Teile der Westtürkei und Griechenlands erschüttert worden. Bisher zählte man 81 Tote.
Gute Nachrichten gibt es jetzt allerdings aus der Türkei: Die Einsatzkräfte konnten ein dreijähriges Mädchen am 2. November 65 Stunden nach dem Beben aus den Trümmern eines Wohnhauses bergen.
Kleines Mädchen aus Trümmern eines Wohnhauses geborgen
Ein dreijähriges Mädchen ist 65 Stunden nach dem schweren Erdbeben in der Türkei geborgen worden. „Wir haben unsere drei Jahre alte Elif in Izmir nach 65 Stunden lebendig aus den Trümmern gerettet. Wir sind hier, bis wir den Letzten erreicht haben“, schrieb die Katastrophenschutzbehörde Afad Montag früh auf Twitter.
Die Großmutter der Dreijährigen sagte zu Journalisten: „Ich bin wieder mit Elif vereint, bald ist sie auch mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern vereint. Meine Gebete wurden erhört.“ Die Mutter des Mädchens und seine drei Geschwister hatte man bereits am Samstag nach 23 Stunden aus den Trümmern eines achtstöckigen Gebäudes geborgen. Nach Angaben von Gesundheitsminister Fahrettin Koca starb ein Kind, ein siebenjähriger Bub. Weitere Bewohner sind in Behandlung.
Auch 14-Jährige gerettet
Am 2. November hat man zudem auch eine 14-Jährige aus den Trümmern gerettet. Die Jugendliche wurde nach Erster Hilfe in eine Krankenhaus gebracht. Sie hatte 58 Stunden unter den Trümmern gelegen. Laut Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi, rette die Katastrophenschutzbehörde Afad bisher 105 Menschen nach dem Erdbeben am Freitag.
Das Beben in der Ägäis hatte Teile der Westtürkei sowie Griechenlands erschüttert. Nach Angaben der türkischen Behörden kamen 79 Menschen in der Ferienprovinz Izmir, wo das Zentrum des Bebens lag, und zwei weitere Personen auf der griechischen Insel Samos ums Leben. Die türkische Katastrophenbehörde gab die Stärke mit 6,6 an, die US-Erdbebenbehörde USGS sogar mit 7. In der Türkei verlaufen übrigens mehrere sogenannte Verwerfungslinien. Dabei handelt es sich um Bruchstellen, bei denen zwei Gesteinsbereiche gegeneinander versetzt liegen. Das Land hat daher immer wieder mit schweren Erdbeben zu kämpfen. Erst im Jänner waren bei zwei Beben in den osttürkischen Städten Elazig und Malatya mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen. Eines der tödlichsten war das Beben im Jahre 1999 in der Nähe der Metropole Istanbul. Damals kamen mehr als 17.000 Menschen ums Leben. Experten erwarten momentan in Istanbul ein weiteres starkes Erdbeben.