Ghislaine Maxwell gilt als Vertraute des Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Sie will mit dem Missbrauch von zahlreichen Mädchen aber nichts zu tun gehabt haben und plädierte vor Gericht nun auf „nicht schuldig“.

Das Gericht ließ sie unterdessen nicht auf Kaution freikommen.

Ghislaine Maxwell hält sich selbst für „nicht schuldig“

Ghislaine Maxwell wird beschuldigt, für Jeffrey Epstein Minderjährige rekrutiert zu haben. Zudem soll sie an dem sexuellen Missbrauch teilweise auch selbst beteiligt gewesen sein. Maxwell war Anfang Juli im US-Bundesstaat New Hampshire festgenommen worden. Epstein kam bereits ein Jahr zuvor ins Gefängnis. Im August 2019 wurde er aber tot in seiner Gefängniszelle gefunden. Nach offiziellen Angaben des Justizministeriums handelte es sich bei seinem Tod um Selbstmord.

Lange Zeit war der Aufenthaltsort von Ghislaine Maxwell unbekannt. Nun sitzt sie in Untersuchungshaft. Die New Yorker Richterin Alison Nathan lehnte einen Antrag der 58-Jährigen auf Freilassung gegen Kaution ab. Den Prozessbeginn legte Nathan auf den 12. Juli 2021 fest. Zuvor hatte Maxwell bei der Gerichtsanhörung per Videokonferenz die Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen und auf „nicht schuldig“ plädiert.

Fluchtgefahr

Maxwells Anwälte boten fünf Millionen Dollar Kaution an, damit die mutmaßliche Komplizin Espteins auf Kaution freikommen könne. Die Tochter des verstorbenen britischen Medienunternehmers Robert Maxwell war demnach auch bereit, ihre Reisepässe abzugeben und eine Fußfessel zu tragen. Ihre Anwälte argumentierten außerdem, dass das Gefängnis wegen der Coronavirus-Pandemie für die 58-Jährige ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko sei.

Die Bundesanwaltschaft in Manhattan sprach sich aber gegen eine Freilassung auf Kaution aus. Grund sei die extreme Fluchtgefahr. Die gut vernetzte Geschäftsfrau sei wohlhabend und habe Reisepässe aus den USA, Großbritannien und Frankreich. Zudem sehen die Ermittler die französische Staatsbürgerschaft Maxwells als problematisch an, weil Frankreich seine Staatsangehörigen nicht ausliefert.

Vertraute von Jeffrey Epstein

Ghislaine Maxwell steht unter Verdacht, minderjährige Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben, die von dem Investmentbanker sexuell missbraucht wurden. Maxwell soll an dem Missbrauch teilweise sogar selbst beteiligt gewesen sein. Das jüngste Opfer war laut Staatsanwaltschaft 14 Jahre alt. Insgesamt hat man gegen die Vertraute von Jeffrey Epstein sechs Anklagepunkte erhoben, darunter Meineid in zwei Fällen. Bei einer Verurteilung drohen Maxwell bis zu 35 Jahre Haft.

Der Investmentbanker Jeffrey Epstein, der gute Beziehungen zu Politikern und Unternehmern in den USA pflegte, wurde 2019 angeklagt, einen Ring zur sexuellen Ausbeutung von Minderjährigen unterhalten zu haben. Während der Vorbereitung auf seinen Prozess starb Epstein in Haft. Laut Obduktionsbericht war die Todesursache Suizid. Die Todesumstände lösten aber einen Justizskandal aus. Auch nach dem Tod Epsteins ist der Fall nicht abgeschlossen und sorgt weiterhin für Schlagzeilen. Im Fokus der Ermittler steht unter anderem auch der britische Prinz Andrew. Dem einst mit Maxwell und Epstein befreundeten Royal wird vorgeworfen, 2001 Sex mit einer damals 17-Jährigen gehabt zu haben. Prinz Andrew bestreitet die Vorwürfe.