England schafft diskriminierende Blutspenderegelung ab
Die britische Regierung hat angekündigt, eine Blutspenderegelung zum Jahresende abzuschaffen, die Schwarze gezielt diskriminiert. Mit der Änderung soll es für Schwarze Spender in England einfacher werden, Blut zu spenden.
Schottland und Wales haben die umstrittene Regelung bereits abgeschafft.
England schafft umstrittene Blutspenderegelung ab
Eine diskriminierende Regelung könnte dafür verantwortlich sein, dass Schwarze bisher zögerten, überhaupt Blut zu spenden. Momentan werden nämlich interessierte Blutspender gefragt, ob sie mit einer Person Sex hatten, die irgendwann einmal in einer Aids-Region sexuell aktiv gewesen sein könnte. Zu diesen Aids-Regionen zählt unter anderem ganz Subsahara-Afrika. Das heißt, dass eine Person, die sich in einer monogamen Beziehung mit einer Person befindet, die irgendwann einmal in Afrika gelebt hatte, nur schwer Blut spenden kann. Falls Interessenten die Frage also bejahen, dann werden sie für drei Monate vom Spenden ausgeschlossen. Grund genug diese Frage von nun an von dem Formular zu streichen.
Die Abschaffung dieser diskriminierenden Frage macht es „insbesondere für Schwarze Spender einfacher, Blut zu spenden und damit letztlich mehr Leben zu retten„, erklärte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid. Die Änderung soll sicherstellen, mehr Spenden seltenerer Blutgruppen zu bekommen und dabei trotzdem die Sicherheit aller zu gewährleisten.
Aidshilfe-Gruppe „National Aids Trust“ begrüßt Abschaffung
In Schottland und Wales hatte man die umstrittene Regelung und die damit verbundenen diskriminierenden Fragen bereits abgeschafft. Nun zieht England nach. Diese Entscheidung begrüßt auch unter anderem die Aidshilfe-Gruppe „National Aids Trust“. Trotzdem werden generelle Fragen an alle potenzielle Spender zur Bewertung von Risikoverhalten selbstverständlich beibehalten.
In Bezug auf die Blutspendebeschränkungen gab es schon im Juni eine bedeutende Lockerung für homo- und bisexuelle Männer in Großbritannien. Mit der Lockerung dürfen sie Blut spenden, auch wenn sie in den vergangenen drei Monaten Sex hatten – aber vorausgesetzt es handle sich hierbei nur um einen Partner. In Österreich hingegen sieht die Regelung noch etwas anders aus. Hierzulande dürfen homo- und bisexuelle Männer in den vier Monaten vor der Blutspende keinen Sex mit anderen Männern gehabt haben, um als Spender zugelassen zu werden.