England: Gäste müssen drei Nächte in eingeschneitem Pub verbringen
Für viele eine absolute Wunschvorstellung, für andere ein Albtraum: In Nordengland mussten rund 60 Gäste ganze drei Nächte in einem Pub verbringen. Denn durch die plötzlichen Schneemassen konnten sie das Lokal nicht mehr verlassen.
Doch jetzt ist der Schneepflug endlich durchgekommen, wie die Lokal-Besitzerin berichtet.
Gäste 72 Stunden in Pub eingesperrt
Eigentlich sind die Gäste des Tan Hill Inn Pubs in das höchstgelegene Pub Englands gepilgert, um die Oasis-Coverband „Noasis“ live zu sehen. Doch dann wütete der Herbststurm „Arwen“ in den Pennines, einem Mittelgebirge im Norden Englands. Dieser sorgte für ein Verkehrschaos, Stromausfälle und massenhaft Schnee.
Und so kam es auch, dass alle Gäste, das Personal sowie die Coverband eingeschneit waren. 61 Personen waren es insgesamt, die ganze drei Nächte lang miteinander auskommen mussten. Reibereien oder andere Probleme gab es während der gesamten Zeit aber nicht, wie Wirtin Nicola Townsend gegenüber der britischen Sun erzählte.
„Wie eine Party“
Es gibt wohl tatsächlich Schlimmeres, als in einem Pub eingeschneit zu sein, in dem es reichlich Bier, Essen und Unterhaltung gibt. Die Wirtin schildert die Zeit, in der sie mit ihren Gästen im Lokal festgesessen ist, so: „Es war wie eine Party mit einer großen Freundesgruppe.“ Ein Erlebnis, das wohl keiner der Beteiligten so schnell wieder vergessen wird. „Die Gäste, die wir hatten, hätte man nicht besser aussuchen können.“
Die „Gefangenen“ seien außerdem sehr gut miteinander ausgekommen. „Es gab keine kleinen Gruppen, jeder hat sich mit jedem unterhalten, alle waren freundlich zueinander, es war einfach herzerwärmend„, lautet das Resümee von Townsend. Die Zeit haben sich die Gäste mit Brettspielen, Pub-Quiz, Karaoke und improvisierten Live-Einlagen der Coverband vertrieben. Denn wann hat man schon mal die Gelegenheit zu einem 72-Stunden-Pub-Erlebnis?!
Auch die Versorgung war sichergestellt! Denn praktischerweise war das Pub auch eine Herberge. Ausreichend Zimmer und Betten für über 60 Menschen gab es zwar nicht, dafür wurde aber improvisiert. Sofas, Matratzenlager und andere weiche Unterlagen dienten als Schlafplatz. Die Duschen konnten alle nutzen und auch zu Lebensmitteln und Getränken hatten die Gäste ausreichend Zugang.
Sorge, dass das Bier ausgeht
Doch eine Sorge hatten die eingeschlossenen Pub-Gäste tatsächlich: Was ist, wenn das Bier ausgeht? Um etwaige Engpässe zu vermeiden, stellte die Wirtin eine Regel auf: Bier gab es erst nach 15 Uhr. Wenn man jedoch tagelang in einem Gebäude eingesperrt ist, dann kann sich die Zeit bis dahin tatsächlich wie eine Ewigkeit anfühlen…
Doch glücklicherweise kam die Rettung nach drei Pub-Nächten! Denn dann schaffte es der Schneepflug endlich, die gewaltigen Schneemassen zu durchbrechen und alle Gäste wohlbehalten in die Freiheit zu bringen.
Gäste wollten bleiben
Die Erfahrung war für die meisten Beteiligten aber keineswegs negativ! Zwei der 61 Gästen gefiel es in dem Pub sogar so gut, dass sie gleich noch zwei Nächte dran hängten. Und auch andere schwärmten von der besonderen Gastfreundschaft der Lokalbesitzer. „Man sollte den Besitzern eine Medaille verleihen“, hieß es etwa. Chefkoch Ryan Lockwood hat sogar verraten, dass 2022 ein Jahrestreffen der Schnee-Truppe geplant sei!