Als Leihmutter geht man gewisse Risiken ein, doch damit, was ihr passiert ist, hätte Jessica Allen sicher nicht gerechnet. Die 31-jährige US-Amerikanerin wurde schwanger, obwohl sie bereits schwanger war. Ja – das klingt völlig verrückt, kann aber tatsächlich passieren.

Im April 2016 wurde der Leihmutter die befruchtete Eizelle eines chinesischen Pärchens eingesetzt. Kurz nach der erfolgreichen Einnistung wird beim Ultraschall festgestellt, dass Jessica Allen zwei Embryonen in sich trägt. Allen und die chinesischen Eltern des ungeborenen Kindes gehen von Zwillingen aus. Was die Ärzte der Leihmutter zu dem Zeitpunkt verschweigen: Die Embryonen befinden sich in zwei separaten Fruchtblasen, dass heißt, sie konnten unmöglich eineiige Zwillinge sein.

Nach der Geburt stellen alle Beteiligten ernüchternd fest, dass die beiden Neugeborenen sich überhaupt nicht ähnlich sehen. Das eine Baby hat asiatische Gesichtszüge, das andere Baby nicht; außerdem hat es eine weit dunklere Hautfarbe.

 

Eine DNA-Analyse schafft dann Klarheit: Bei Jessica Allen hatte eine sogenannte „Superfötation“ stattgefunden. Das bedeutet, dass Allen nach der künstlichen Befruchtung erneut und zwar auf natürlichem Wege schwanger wurde. Beim Menschen ist diese „Superfötation“ extrem selten. 

Jessica Allen und das chinesische Pärchen waren sich allerdings einig, dass der kleine Max bei seiner leiblichen Mutter bleiben sollte. Die Agentur, wo Allen als Leihmutter angestellt ist, wollte ihr allerdings das Sorgerecht streitig machen und drohte, ihr Kind zur Adoption freizugeben. Nach einem Monat war der Streit beendet und Jessica Allen und ihr Verlobter bekamen ihren Sohn zurück.