Die Mode der Zukunft sieht nicht nur anders aus, sondern hat auch ganz andere Funktionen als wir es von unseren Kleidungsstücken gewohnt sind. Das zeigt nun ein Kleid einer niederländischen Fashion-Tech-Designerin.

Das sogenannte Pangolin-Kleid kann nämlich Gedanken lesen.

Gehirnströme steuern Leuchtelemente

Auf dem Kleid hat die Designerin Anouk Wipprecht leuchtende, bewegliche Elemente angebracht, die durch die Gehirnströme des Trägers gesteuert werden. Wie das funktioniert? Durch das wohl wichtigste It-Piece bei dem futuristischen Outfit: Eine Kappe, die Gehirnströme misst. Diese Kappen setzt man normalerweise in der Neurowissenschaft ein. In diesem Verwendungsbereich haben sie zwischen acht und 74 Sensoren. Für das Pangoli-Kleid ist die Kappe aber mit insgesamt 1.024 Sensoren ausgestattet. Das Institut für integrierte Schaltungen der Johannes Kepler Universität an der Uni Linz hat das Kopfteil übrigens entwickelt.

Und durch die Kappe kann das Pangolin-Kleid unterscheiden, ob man an den linken oder rechten Arm denkt. Außerdem kann es sogar einzelne Finger unterscheiden. Diese Funktion kann übrigens bei der Therapie von Schlaganfällen oder in der Robotik eingesetzt werden. Seinen Namen hat das Kleidungsstück, weil es einen geschuppten Panzer hat, eben genauso wie das Schuppentier oder Pangolin.

Kunstprojekt

Bevor die Kappe ohne Kleid in der Neurologie zum Einsatz kommt, ist sie eben Teil des Kunstprojekts von Anouk Wipprecht. Wer mit dem Pangoli-Kleid durch die Straßen spaziert, bekommt dabei die einzelnen Sensoren auf der Kopfhaut befestigt. Sie geben dann die Gedanken des Trägers an das Kleid weiter und das bewegt sich und leuchtet dann ganz dynamisch – je nach Signal eben, das weitergegeben wird. Aber alle Menschen, die nicht gerne ihre innerste Gefühlswelt nach außen tragen wollen, können beruhigt sein: Die Gedanken werden nicht klar kommuniziert, da Zuseher die Signale nicht eindeutig deuten lesen und Gefühlen zuordnen können.

Das Kunstprojekt zeigt aber das Konzept auf, Dinge mit seinen Gedanken beeinflussen zu können. Und das ist ganz schön faszinierend. Vielleicht braucht man künftig also keine T-Shirts mehr mit Aufdruck, da wir Kleidung, die unsere Gefühle in Echtzeit nach außen trägt, besitzen.