Dieser Emoji bedeutet in Wirklichkeit ganz etwas anderes
Kein Chat und keine Messenger-Konversation dieser Welt kommt mehr ohne Emojis aus. Die konkreten Bedeutungen, die den kleinen Piktogrammen zugeschrieben werden, unterscheiden sich jedoch deutlich. Das führt wiederum zu Missverständnissen.
Dabei ist nicht nur die individuelle Wahrnehmung und Interpretation, sondern auch die Darstellung am jeweiligen Betriebssystemen und Endgerät ausschlaggebend. Bestes Beispiel: der Grinse-Emoji.
Die Krux mit der Emoji-Kommunikation
Die Beschreibung des Smileys macht die Bedeutung im Grunde genommen klar. Es handelt sich um ein „grinsendes Gesicht mit lachenden Augen“. iPhone-Nutzer erkennen jedoch oft etwas ganz anderes.
US-amerikanische Forscher haben sich die verkannte Bedeutung des Emojis genauer angeschaut und Ursachenforschung betrieben. Die Studie der Universität von Minnesota verdeutlicht, dass Emojis in verschiedenen Diensten und Betriebssystemen unterschiedlich dargestellt werden. Die Bildzeichen unterscheiden sich dabei mitunter beträchtlich.
Surprising results from @grouplens who investigated emoji mishaps.https://t.co/u6LqMAkCt4 pic.twitter.com/nzN1U1SPjY
— UMNComputerScience (@UMNComputerSci) April 6, 2016
Dies ist ein Resultat der Regelung, dass durch den internationalen Zeichenstandard Unicode nur die Beschreibung eines Emojis festgelegt ist. Wie – beispielsweise – ein „grinsendes Gesicht mit lachenden Augen“ jedoch auszusehen hat, darf jeder Software- und Gerätehersteller selbst entscheiden.
Von der Theorie in die Praxis
Auf Google-Geräten ist der Grinse-Smiley als eindeutig fröhliches Gesicht illustriert, inklusive geöffnetem Mund und hochgezogenen Mundwinkeln. Apple-Kunden sehen ihn jedoch ein Piktogramm mit breitem Mund, der komplett waagrecht verläuft.
For some emoji users, 😁 is closer to 😭 https://t.co/6Rkm8oaiOM pic.twitter.com/CE0TD91ZoR
— Gizmodo (@Gizmodo) April 11, 2016
Der Unterschied ist also enorm – und das wirkt sich auch auf die wahrgenommene Bedeutung des Emojis aus. Während die 304 Teilnehmer der Studie dem Google-Smiley einen positiven Ausdruck zuschreiben, wird die Apple-Version weitaus negativer beurteilt.
Solche Fehldeutungen konnten die Forscher bei neun der von ihnen untersuchten 22 beliebtesten Emojis feststellen. Erschwerend komme hinzu, dass mindestens 17 unterschiedliche Darstellungsvarianten existieren, die je nach Plattform und Programm variieren können.