Diese Website hilft euch dabei, Dickpics zur Anzeige zu bringen
Wer von euch hat schon einmal ungefragt Dickpics erhalten? Vermutlich viele. Wer hat sich darüber gefreut, ohne Vorwarnung plötzlich den Genitalbereich eines fremden Mannes sehen zu müssen? Vermutlich niemand.
Das Versenden eines solchen Fotos belästigt nicht nur den Empfänger, Personen die ungefragt Nacktbilder an andere schicken, machen sich grundsätzlich strafbar. So stellt das unaufgeforderte Versenden von Dickpics in Deutschland nach §184 im Strafgesetzbuch eine Straftat dar und kann zu einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe führen.
Website will bei Anzeige von Dickpics helfen
Zur Anzeige gebracht werden allerdings nur die wenigsten Fälle. Um das zu ändern, gibt es jetzt die Website Dickstinction. Darauf können Betroffene aus Deutschland in unter einer Minute eine Anzeige erstellen und sie versenden. Auf der Seite kann man in vier Schritten einen Screenshots des besagten Dickpic hochladen, nähere Angaben dazu machen, wo und wann man es bekommen hat, Angaben zum Absender sowie zum Empfänger machen und die fertige Anzeige schließlich ausdrucken. Danach muss man sie nur noch per Post versenden oder bei einer Polizeistation in Deutschland abgeben. „Dickstinction hilft dir, in unter einer Minute eine Strafanzeige zu erstellen, die die Ermittlungsbehörden zur Strafverfolgung zwingt“, steht auf der Homepage.
Das Team hinter Dickstinction Stefan Bieliauskas, Florian Idelberger, Konstantin Königsbauer, Moritz Krüsselmann, Tom Löw, Bianca Neumair und Sebastian Reiling. Im Interview mit Legal-Tech-Verzeichnis erklären die Erfinder, dass Dickstinction ein klassisches „Access-To-Justice-Problem“ lösen würde. Denn vielen sei nicht klar, wie sie rechtlich gegen die Fotos vorgehen könnten. Die Website soll genau das erleichtern.
40 Prozent haben bereits ein Penisfoto erhalten
40 Prozent der Frauen zwischen 18 und 36 Jahren, die auf Social Media unterwegs sind, haben bereits ein Dickpic erhalten. Das ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstituts „YouGov“ in Großbritannien. Die Fotos sind meist von unbekannten Männern und ihnen geht keine Kommunikation voran. In den meisten Fällen ärgern sich die betroffenen Frauen dann über diese Art der sexuellen Belästigung und ignorieren das Abbild des männlichen Geschlechtsteils einfach.