Diese Verhütungsmethoden stehen dir zur Verfügung
Langwirksame Verhütungsmethoden
Hormonspirale
Die Hormonspirale wird von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt und bleibt dort, bis sie vom Arzt / der Ärztin entfernt wird. Die Hormonspirale hemmt die Aktivität der Spermien, verdickt den Schleimpropf am Gebärmutterhals (was das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter verhindert) und reduziert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (wodurch sich dort kein Ei mehr einnisten kann).
Die Hormonspirale ist unabhängig von Anwendungsfehlern, Erbrechen oder Durchfall, höher dosierte Hormonspiralen können auch zur Behandlung starker Monatsblutungen genutzt werden. Das Einsetzen kann schmerzhaft sein, die Hormonspirale kann unbemerkt verloren gehen. Über eventuelle Nebenwirkungen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
Hormonimplantat („Stäbchen“)
Das Hormonimplantat wird von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen in einer kleinen Operation in den Arm eingesetzt und bleibt dort, bis es vom Arzt / der Ärztin entfernt wird. Es verhindert den Eisprung, verdickt den Schleimpropf am Gebärmutterhals (was das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter verhindert) und reduziert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (wodurch sich dort kein Ei mehr einnisten kann).
Das „Stäbchen“ ist unabhängig von Anwendungsfehlern, Erbrechen oder Durchfall, es muss von Arzt oder der Ärztin in einer kleinen Operation eingesetzt und wieder entfernt werden. Über eventuelle Nebenwirkungen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
3-Monats-Spritze
Von deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt wird alle drei Monate mit einer Einwegspritze eine hormonhaltige Lösung unter die Haut oder direkt in den Muskel des Oberarms bzw. des Gesäßes injiziert. Die 3-Monats-Spritze verdickt der Schleimpfropf am Gebärmutterhals (was das Eindringen der Spermien in die Gebärmutter verhindert), verändert den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und hemmt den Eisprung.
Die Wirkung hält 3 Monate, dann muss sie aufgefrischt werden. Sie ist unabhängig von Erbrechen oder Durchfall und Anwendungsfehlern. Zwischenblutungen sind möglich. Die Rückkehr der Fruchtbarkeit ist nach dem Absetzen verzögert. Über eventuelle Nebenwirkungen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
Kupfer-/ Goldspirale
Die Kupfer- oder Goldspirale wird von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt und bleibt dort, bis sie vom Arzt / der Ärztin entfernt wird. Die Kupfer- und Goldspirale hemmt die Überlebensfähigkeit von Samenzellen. Teilweise kann die Samenzelle auch vollständig abgetötet werden. Dadurch wird eine Befruchtung verhindert. Durch das Kupfer wird eine leichte entzündliche Reaktion in der Gebärmutter ausgelöst, wodurch sich die Eizelle nicht so gut einnisten kann.
Die Kupfer- oder Goldspirale ist unabhängig von Anwendungsfehlern, Erbrechen oder Durchfall, Das Einsetzen kann schmerzhaft sein. Eine Ausstoßung ist möglich. Die Kupfer- oder Goldspirale führt manchmal zu verstärkten oder verlängerten Monatsblutungen. Über eventuelle Nebenwirkungen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
Kupferkette / Intrauterinball
Die Kupferkette wird von einer Gynäkologin oder einem Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt, direkt an der Gebärmutterwand verankert und bleibt dort, bis sie vom Arzt wieder entfernt wird. Die Kupferkette hemmt die Überlebensfähigkeit von Samenzellen oder kann sie auch ganz abtöten. So wird eine Befruchtung verhindert. Durch das Kupfer wird eine leichte entzündliche Reaktion in der Gebärmutter ausgelöst, wodurch sich die Eizelle nicht so gut einnisten kann.
Die Kupferkette ist unabhängig von Anwendungsfehlern, Erbrechen oder Durchfall. Das Einsetzen kann schmerzhaft sein. Es ist möglich, dass die Kupferkette ausgestoßen wird. Manchmal treten verstärkte oder verlängerte Monatsblutungen auf. Über eventuelle Nebenwirkungen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
Kurzwirksame Verhütungsmethoden
Kombinations-Pille
Die Pille nimmst du selbst ein. Wichtig ist, dass du sie regelmäßig einnimmst! Das heißt, täglich ungefähr zur selben Zeit, abgesehen von der Einnahmepause, welche bei deiner Pille vorgesehen ist. Z.B. nach 21 Tagen Einnahme 7 Tage Pause oder nach 24 Tagen Einnahme 4 Tage Pause (oder 4 Placebos). Durch die regelmäßige orale Einnahme werden die beiden Hormone Östrogen und Gestagen in den Blutkreislauf des gesamten Körpers aufgenommen und können so ihre verhütende Wirkung ausüben. Die Kombinations-Pille verhindert den Eisprung, verdickt den Schleimpfropf im Gebärmutterhals und unterdrückt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
Die Kombionations-Pille ist sehr zuverlässig, die Verhütung ist unabhängig vom Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs. Erbrechen und Durchfall (innerhalb von 3-4 Stunden nach Einnahme) können die Verhütungswirkung beeinflussen, eine Befruchtung kann wahrscheinlich sein. Insbesondere im ersten halben Jahr nach Einnahme-Beginn besteht ein erhöhtes Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels in Venen und Arterien. Über weitere Nebenwirkungen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
Verhütungsring
Den Verhütungsring setzt du selbst ein. Der Verhütungsring gibt kontinuierlich Östrogen und Gestagen ab, dieselben Wirkstoffe, die auch in der Pille sind. Die abgegebenen Hormone werden rasch von der Scheidenschleimhaut aufgenommen und in den Blutkreislauf abgegeben. Der Verhütungsring verhindert den Eisprung, hemmt die Verflüssigung des Schleims im Gebärmutterhals und reduziert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Der Ring wird 3 Wochen getragen, gefolgt von einer Woche Pause.
Der Verhütungsring ist sehr zuverlässig. Seine Wirkung ist unabhängig von Erbrechen und Durchfall. Es besteht ein erhöhtes Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels in Venen und Arterien, insbesondere in den ersten 6 Monaten nach Anwendungsbeginn. Über weitere Nebenwirkungen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
Verhütungspflaster
Das Pflaster klebst du dir selbstständig auf die Haut. Dabei musst du darauf achten, dass es nicht durch zu enge Kleidung abgerieben werden kann. Hier empfiehlt sich der Bauch, der Oberarm oder der Po. Das ist wichtig, weil das Pflaster nicht mehr wirken kann, wenn es sich auch nur teilweise abgelöst hat. Das Pflaster enthält die gleichen Wirkstoffe (Östrogen und Gestagen) wie die Pille und der hormonhaltige Vaginalring. Das Pflaster bleibt für 7 Tage am Körper und wird umgehend durch ein neues ersetzt. Nach dreiwöchiger Anwendung folgt dann eine einwöchige Pause ohne Pflaster. In dieser Woche ist der Schwangerschaftsschutz nicht beeinträchtigt.
Das Verhütungspflaster ist sehr zuverlässig und muss alle 7 Tage gewechselt werden. Die Wirkung ist unabhängig von Erbrechen oder Durchfall. Hautreizungen oder Schmutzränder können auftreten. Es besteht ein erhöhtes Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels in Venen und Arterien, insbesondere in den ersten 6 Monaten nach Anwendungsbeginn. Über weitere Nebenwirkungen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
Östrogenfreie Pille
Auch die östrogenfreie Pille nimmst du selbst ein. Wichtig ist, dass du sie regelmäßig einnimmst! Anders als bei der Kombinationspille gibt es bei der östrogenfreien Pille keine Einnahmepause. Das bedeutet, sie wird durchgehend eingenommen. Der Hauptwirkstoff ist Gestagen. Die Pille hemmt die Eizellenreifung und den Eisprung, die Verflüssigung des Schleims im Gebärmutterhals wird verhindert (wodurch Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen können), und es kommt zusätzlich zu einem ungenügenden Aufbau der Gebärmutterschleimhaut (dadurch kann sich die Eizelle nicht in der Gebärmutter einnisten)
Die östrogenfreie Pille ist sehr zuverlässig. Sie ist geeignet für Frauen mit einer Östrogenunverträglichkeit und kann während der Stillzeit angewendet werden. Erbrechen oder Durchfall beeinflussen die Wirkung. Zwischenblutungen sind möglich. Über weitere Nebenwirkungen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
Sonstige Verhütungsmethoden
Kondom
Das Kondom ist das einzige Verhütungsmittel, das bei richtiger Anwendung einen weitgehenden, wenn auch nicht vollständigen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie AIDS und anderen Geschlechtskrankheiten bietet. Das Kondom wird vor dem Geschlechtsverkehr über den steifen Penis gezogen. Nach dem Geschlechtsverkehr muss der Mann seinen Penis rasch aus der Scheide der Frau herausziehen und das Kondom dabei festhalten, denn der Penis erschlafft nach dem Höhepunkt sehr schnell.
Das Kondom ist als Verhütungsmittel mittelmäßig zuverlässig, es kann zu Anwendungsfehlern kommen. Es wird nur beim Geschlechtsverkehr angewendet und hat keine Nebenwirkungen (sofern keine Latexallergie besteht). Über weitere Gebrauchsinformationen weiß dein Gynäkologe oder deine Gynäkologin Bescheid.
Diaphragma / Portio- oder Silikonkappe
Die Portio-/Silikonkappe ist eine fingerhutgroße Kappe aus Latex oder Silikon. Das Diaphragma ist eine Kappe aus Latex oder Silikon mit einem Federring. Diaphragma, Portiokappe oder Silikonkappe werden vor dem Geschlechtsverkehr in die Scheide eingeführt und bilden dort eine künstliche Barriere gegen eintretende Spermien. Erst 6-8 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr dürfen sie wieder herausgenommen werden. Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen, sollte zusätzlich eine samenabtötende Creme angewendet werden.
Das Diaphragma ist als Verhütungsmittel mittelmäßig zuverlässig, es kann zu Anwendungsfehlern kommen. Die Handhabung muss erlernt werden (genaue Anpassung).
Chemische Verhütung
Chemische Verhütungsmittel werden in Form von Scheidenzäpfchen, Sprays, Schaum oder Cremes in die Scheide eingeführt, wo sie sich innerhalb einiger Minuten auflösen. Vorher sind sie unwirksam, das heißt, man muss sich nach dem Einführen noch ungefähr 10 Minuten Zeit lassen bevor es zum Geschlechtsverkehr kommt. Es entsteht ein fester Schaum, der das Eindringen von männlichen Spermien in die Gebärmutter und damit das Zusammentreffen mit einer Eizelle verhindert. Die Samenzellen werden durch die Chemikalien innerhalb von sehr kurzer Zeit abgetötet.
Chemische Verhütungsmittel sind rezeptfrei. Es kann zu möglichen Unverträglichkeiten kommen. Chemische Verhütungsmittel sind eher unzuverlässig und sollten immer mit Kondom oder Diaphragma, Portio- oder Silikonkappe kombiniert werden (Aber Vorsicht: Nicht alle Mittel dürfen mit Kondomen zusammenkommen.).
Natürliche Verhütung
Diese Methoden zeichnen sich dadurch aus, dass sie bewusst auf chemische, hormonelle oder mechanische Hilfsmittel verzichten. Allerdings erfordern die Methoden eine sehr hohe Disziplin, einiges an Erfahrung und sie sind im Vergleich zu anderen Verhütungsmethoden unzuverlässig. Man unterscheidet Temperaturmethode, Kalendermethode, Bilings-Methode und Coitus Interruptus. Die Methoden sind unterschiedlich zuverlässig und haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Genau nachlesen kannst du alles auf www.meine-verhütung.at.
Notfall-Verhütung
Die sogenannte „Pille danach“ ist kein reguläres Verhütungsmittel, sondern darf nur im Notfall eingenommen werden, um eine Schwangerschaft nach ungeschütztem Sex zu verhindern. Die Einnahme muss am besten innerhalb von 12 Stunden – nicht später als 72 Stunden (3 Tage) bzw. 120 Stunden (5 Tage), abhängig vom Präparat, nach dem ungeschützten Sex – erfolgen, je früher desto besser. Bei Erbrechen innerhalb von 3 Stunden nach Einnahme der Tablette soll eine weitere Tablette eingenommen werden.Nach der oralen Einnahme werden die Hormone in den Blutkreislauf aufgenommen. Erfolgt die Einnahme rechtzeitig, kann der Eisprung unterbunden/verzögert werden, wodurch eine Befruchtung der Eizelle nicht stattfinden kann.
In Österreich ist die „Pille danach“ rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Mehr Infos zu diesen und sonstigen Verhütungsmethoden findest du auf www.meine-verhütung.at.
Dieser Beitrag ist eine von der Firma Bayer Austria GmbH finanzierte entgeltliche Einschaltung.
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