Diese Studenten verfolgten Vergewaltiger und hielten ihn fest
Der Vergewaltigungs-Skandal rund um einen Studenten der kalifornischen Elite-Uni Stanford beschäftigt die Medien und wird im Netz heftig diskutiert. Der 20-jährige Mann vergewaltigte nach einem Campus-Fest inmitten von Mülltonnen eine bewusstlose Studentin.
Zwei weitere Studenten, die zufällig vorbeikamen stoppten den Täter, verfolgten ihn und hielten ihn fest, bis die Polizei kam.
Nur sechs Monate Haft
Für die Vergewaltigung wurde dem jungen Mann nur eine Haftstrafe von sechs Monaten auferlegt, was seit dem Beschluss in den USA für enorme Empörung und Proteste sorgt. Das Opfer las im Gericht einen ergreifenden Text vor und rührte damit zu Tränen. Selbst auf CNN wurden die herzzerreißend-traurigen Worte vorgelesen – beginnend mit dem Satz: „Du kennst mich nicht, aber du warst in mir, und deshalb sind wir heute hier.“
„Dein Schaden ist greifbar; Auszeichnungen, Abschlüsse und Studium sind weg. Mein Schaden ist innerlich, unsichtbar, ich trage das mit mir herum. Du hast mir meine Würde genommen, meine Privatsphäre, meine Energie, meine Zeit, meine Sicherheit, meine Intimität, mein Vertrauen, meine eigene Stimme, bis heute“, schreibt die 23-Jährige weiter.
Warum nur sechs Monate?
Der Richter, Aaron Persky, rechtfertigte seine milde Strafe mit der Tatsache, dass der junge Mann – der bis zu seinem Vergehen als Star-Athlet und Aushänge-Schild der Universität gefeiert wurde – keinerlei Vorstrafen habe und „eine längere Haftstrafe ernsthafte Folgen für ihn haben könnte„.
Prekär: Der Richter war früher selbst ein umjubelter Athlet an der Stanford University – weshalb ihm viele Kritiker vorwerfen, hier absichtlich ein milderes Urteil gefällt zu haben. Mittlerweile haben mehr als 500.000 Menschen eine Petition, die fordert, den zuständigen Richter aus seinem Amt zu entheben, unterschrieben. Für die Verwandten des Täters sind die läppischen sechs Monate aber mehr als genug. Der Vater des Studenten sorgte mit den Worten, dass die Strafe durchaus „ein hoher Preis für eine 20-Minuten-Aktion“ sei, für Entsetzen. Schließlich haben diese 20 Minuten das Leben einer Frau für immer verändert.
Genau SO verhalten sich richtige Männer!!!
Nun wurden Bilder derjenigen Männer, die den Vergewaltiger verfolgten und festhielten, bis die Polizei kam, veröffentlicht. Die beiden kamen zufällig mit ihren Fahrrädern vorbei, fragten den Täter was hier gerade passiere und rannten ihm, als er versuchte zu flüchten, ohne zu zögern hinterher.
Die junge Frau erwähnte die beiden vorbildlichen Männer in ihrem Text: „Ich kann nicht schlafen, wenn ich daran denke wie es weitergegangen wäre, wenn die beiden Schweden nicht vorbei gekommen wären. Was wäre dann mit mir passiert? (…) Besonders wichtig also, Danke an die zwei Männer, die mich gerettet haben (…) Ich schlafe mit zwei Fahrrad-Abbildungen über meinem Bett, um mich daran zu erinnern, dass es auch Helden in dieser Geschichte gibt… dass wir aufeinander aufpassen“.