Kaiserschnitt: Diese Mutter zeigt, wie sich der Schmerz wirklich anfühlt
An alle, die denken, eine Kaiserschnittgeburt wäre der „einfachere Weg“, hat Olivia White eine ganz besondere Botschaft: „Eine Kaiserschnittgeburt ist ja keine echte Geburt“, „Du weißt ja gar nicht, wie schmerzhaft sich eine richtige Geburt anfühlt“ oder „Oh, wie angenehm!“ – Frauen, die ihr Kind durch einen Kaiserschnitt auf die Welt gebracht haben, kennen solche Sprüche sicher zur Genüge. Denn immer noch scheinen viele Menschen der Meinung zu sein, Frauen würden den leichten Weg gehen, indem sie ihr Kind auf diese Weise gebären.
Wie eine 15 Zentimeter lange Schnittwunde
Die Bloggerin Olivia White hatte die vielen abschätzigen Kommentare satt – deswegen postete sie ein Bild, das ihren Bauch nach der Geburt zeigt. Dazu schreibt sie:
„Schaut mal, vielleicht ist das nicht der beste Winkel (oder ist ers doch?), aber wer würde nicht kurz nach der Geburt ein Selfie machen, das genau zeigt, wo sie dich aufgeschnitten und eine ganze Person herausgeholt haben. (Falls ihr es nicht bemerkt habt, ich konnte leider nur bis zu meinem immer noch aufgedunsenen Uterus sehen.)
So sieht man tatsächlich nur wenige Stunden nach einem Kaiserschnitt aus. An jeden, der denkt, der Kaiserschnitt wäre der einfach Weg, versucht euch doch mal an einer 15 Zentimeter langen, tiefen Schnittwunde und fühlt euch wie ein ausgenommener Hai, dem gerade die menschlichen Überreste entnommen wurden, die er verspeist hat. Und dann lasst ihr euch mit Angelschnur wieder zusammennähen, während ihr das Gefühl habt, eure anderen Organe stehen kurz vor der Flucht.
Ich meine, klar, solange die Narkose wirkt, ist alles easy. Aber danach fühlst du dich, als hätte dich ein Bus überrollt, der nochmal zurück setzt, nur um sicher zu gehen, dass er dich wirklich erwischt hat. Wenn du den Zeitpunkt verpasst hast, an dem deine Betäubung hätte nachdosiert werden sollen, dann fühlst du auf jeden Fall, dass du am Leben bist (obwohl du dir wünscht, dass du es nicht wärst).
Aber das schlimmste an allem ist, dass du das Gefühl hast, für den Rest deines Lebens Oma-Schlüpfer tragen zu müssen, denn der Gedanke daran, dass irgendetwas zwischen diesen hinterlassenen Canyon und deinen Intimbereich kommt, ist der Stoff, aus welchem Albträume gemacht sind. […]
Aber ich würde es nicht ändern wollen. Denn ohne all das wäre ich nicht in der Lage gewesen, mein Baby zu bekommen. […]“
Denn niemand (wirklich niemand) sollte einer Mutter vorschreiben, auf welche Weise sie ihr Kind auf die Welt zu bringen hat, welche Schmerzen sie aushalten muss und was eine „richtige Geburt“ ist!