Diese Künstlerin fotografierte ihre Liebhaber aus ihrer Vagina heraus
Wie kann man Intimität festhalten? Die New Yorker Künstlerin Dani Lessnau steckte eine Kamera in ihre Vagina und machte Fotos von ihren Liebhabern.
Die Bilder liefern einen kompromisslosen Blick auf die weibliche Sexualität.
Die Welt durch die Vagina betrachtet
Inspiriert zu der Serie wurde die in Brooklyn lebende Künstlerin Dani Lessnau nachdem sie erkannt hatte, welchen Einfluss der männliche Blick auf sie ausgeübt hatte. Denn der in der Kunst und Erotik hauptsächlich von Männern konstruierte Blick auf die Vagina findet meist von außen, statt. Lessnau hat den Spieß umgedreht und aus ihrer Vagina heraus den Blick auf die Männer gerichtet.
Mehr Fotos teilt die Künstlerin auf ihrer Homepage. Auf den Bildern lassen sich geisterhaft die jeweiligen Partner der Fotografin erkennen. An den Rändern sind kleine Schamhaare zu sehen. Lessnau benutzt den privatesten Teil ihres Körpers, um intimste Momente festzuhalten. Damit schafft die Künstlerin einen Raum für Details und Blickwinkel, die normalerweise undokumentiert bleiben würden.
Ein Raum der Stille
Für ihre Serie „Extimité“ benutzte sie winzige handgefertigte Lochkameras. Dabei war ganzer Körpereinsatz gefragt. Denn die Fotografin musste sich die Kamera erstmal behutsam einführen. Während der Aufnahme mussten sie und ihr Partner dann in völliger Stille verweilen. Die Künstlerin nahm die Fotos mit einer Langzeitbelichtung von 90 Sekunden auf. „Jedes Bild ist ein einzigartiger Moment, den ich mit meinen Partnern geteilt habe, als wir einige Minuten lang gemeinsam einen Raum der Stille betraten“, sagte die Fotografin in einem Interview mit dem „Fisheye Magazine„.
Nach langwieriger Krankheit begann Lessnau 2017 die Fotografie als eine Form der Heilung zu benutzen. Die Kamera gab ihr die Möglichkeit, mit ihrem Körper in Kontakt zu treten. In ihren Werken aus der Vagina-Perspektive betrachtet sie die Art und Weise, wie Verletzlichkeit für sie selbst und ihre Motive ermächtigend sein kann. Der weibliche Körper wird buchstäblich zum Gefäß der Schöpfung. Der Blick wird geöffnet für einen Raum der besonderen Intimität, wenn wir allein, zusammen und nackt sind.