Die Wunderwaffe der Natur
Bei Heilerde handelt es sich um ein mineralisches Pulver, das aus Lössablagerungen aus der Eiszeit gewonnen wird. Die genaue Zusammensetzung variiert je nach Abbaugebiet. Im Wesentlichen besteht Heilerde aus natürlichen Mineralien wie Silikat, Kalkspat, Dolomit und Feldspat und darin gebundenen Elementen wie Silizium, Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium sowie den Spurenelementen Kupfer, Mangan, Nickel, Selen und Zink.
Im Handel ist sie heute in Form von Pulver erhältlich. Je feiner gemahlen, desto effektiver soll die Wirkung sein. Manche Hersteller bieten das Naturheilmittel auch als gebrauchsfertige Pasten oder Kapseln an.
Clearing Treatment von GlamGlow „Supermud“, ca. 50 Euro.
Gegen Pickel und Ekzeme
Ihre häufigste Verwendung findet die Heilerde als Maske. Dank ihrer antibakteriellen Wirkung und weil sie der Haut beim Trocknen Schadstoffe, Bakterien und Talg entzieht, ist sie eine Wunderwaffe gegen Pickel und Ekzeme. Für die perfekte Maske müssen lediglich zwei Esslöffel des Pulvers mit einem Esslöffel Wasser zu einer dicken Paste verrührt werden. Dann trägt man die Paste aufs Gesicht auf, lässt sie trocknen und spült sie mit viel Wasser ab. Wer im Schulter-Bereich mit fettiger Haut zu kämpfen hat, trägt die Paste an den betroffenen Partien als dünne Schicht auf.
Aber nicht für alle Menschen eignet sich Heilerde. Da sie der Haut Feuchtigkeit entzieht, sollten Menschen mit trockener Haut lieber auf andere Produkte zurückgreifen. Für alle Hauttypen gilt: Nach jeder Anwendung sollte die Haut eingecremt werden. Hierfür sind Produkte aus körperverwandten Stoffen wie Hyaluron empfehlenswert.
Die Anwendungsmöglichkeiten von Heilerde sind vielseitig. Wer an Neurodermitis leidet, dem kann der eiszeitliche Löss helfen, denn die darin enthaltenen Wirkstoffe mindern den Juckreiz. Am besten eignet sich dazu ein Wickel, bei dem die Paste auf die Haut gestrichen und anschließend mit einem feuchten Leinentuch straff umwickelt wird.
Purebalance Anti-Oil Maskvon Declaré bei Douglas, 19,95 Euro.
Heilerde gegen Cellulite
Und weil sie auch die Durchblutung fördert, setzt man Heilerde manchmal ebenso im Kampf gegen Cellulite ein. Auch bei Sonnenbrand soll das Naturprodukt helfen. Die Paste lindert dank ihrer kühlenden Wirkung den Schmerz. Zugleich wird die Durchblutung der verbrannten Hautpartie angeregt.
Als Wickel oder Vollbad hilft sie bei Muskelverspannung, Unterleibsschmerzen und sogar bei Rheuma und Arthrose. Aber Achtung: Bei Sehnenleiden oder Krampfadern ist ein warmer Heilerde-Wickel keinesfalls förderlich.
Heilerde als Getränk
Weniger bekannt, aber genauso hilfreich ist die innere Anwendung von Heilerde, etwa als Drink. Hierfür einen gestrichenen Teelöffel in einem Glas Wasser oder Tee auflösen oder als Kapsel einnehmen. Der Geschmack ist etwas gewöhnungsbedürftig. Bei innerer Anwendung hilft Heilerde wegen der Carbonatsalze gegen Sodbrennen, Verdauungsstörungen oder Magen-Darm-Erkrankungen. Bei Störungen der Nierenfunktion, akutem Durchfall oder Fieber ist die Einnahme von Heilerde aber untersagt. In jedem Fall sollte man die Gebrauchsanweisung beachten.
Ähnlich heilende Wirkungen soll übrigens auch die Rügener Heilkreide erzielen. Hierbei handelt es sich um Kalkstein, der am Fuße der Kreidefelsen gewonnen wird. Sie besteht aus Schalen und Gehäusen kleinster Lebewesen und enthält Mineralstoffe und Spurenelemente, die sich über Millionen Jahre dort angelagert haben. Wie Heilerde auch, entziehe die Kreide der Haut Schmutz und Talg und helfe gegen fettige Haut und Akne. Weil die Kreide nur in Wasser aufgelöst, aber Schulkreide ähnlich ist, empfehle ich, sie mit cremigen Komponenten anzureichern.
Für die Haare: Elvital Tonerde Absolue Haarpflege von L’Oréal (ca. € 5,95). Die Maske wird vor dem Shampoo aufgetragen und entfernt Kopfhaut und Haar von überschüssigem Fett und Silikonresten.