Die „Sesamstraße“ bekommt erste Bewohnerin mit asiatischen Wurzeln
In den USA wird die „Sesamstraße“ jetzt noch diverser: Die weltweit bekannte Sendung hat ihre erste Puppe mit asiatischen Wurzeln vorgestellt. Bei dem neuen Muppet handelt es sich um Ji-Young – ein siebenjähriges koreanisch-amerikanisches Mädchen.
Ji-Young soll Kinder dazu ermutigen, sich gegen Ungerechtigkeit starkzumachen.
„Sesamstraße“: Ji-Young wird die erste koreanisch-amerikanische Bewohnerin
Bereits seit 1969 setzt sich die „Sesamstraße“ kreativ gegen Vorurteile und Rassismus ein. Im März 2021 etwa waren mit dem kleinen Wes und seinem Vater Elijah zwei neue schwarze Puppen dort eingezogen. Jetzt erscheint in den USA erstmals eine Puppe mit asiatischen Wurzeln in der Kindersendung. „Unsere neue Freundin heißt Ji-Young und ist ein siebenjähriges koreanisch-amerikanisches Mädchen„, teilt die Produktionsfirma Sesame Workshop am Montag in New York mit.
Offiziell präsentiert wird Ji-Young in den USA im Zuge der Spezialausgabe „See Us Coming Together: A Sesame Street Special“ zu Thanksgiving, also am 25. November. Im Special soll es auch um Anfeindungen gegen Asiaten und asiatisch-amerikanische Menschen gehen. So schildert Ji-Young, ein Kind habe sie beschimpft, sie solle „nach Hause“ gehen. Später aber wird sie von weiteren Bewohnern, Freunden und Gaststars bestärkt, dass sie ein ebenso wertvolles Mitglied der Gemeinschaft sei, wie alle anderen auch.
Ji-Young ist in den USA geboren
„Die Mission des Sesam-Workshops ist es, dass Kinder klüger, stärker und freundlicher aufwachsen.“, so die Macher der Kindersendung. Auch die Wertschätzung jeder ethnischen Identität sei der „Sesamstraße“ sehr wichtig. Für Kathleen Kim, die Sprecherin von Ji-Young, war es in dem Zusammenhang auch sehr wichtig, dass die Figur nicht panasiatisch dargestellt wird. „Denn das ist etwas, was alle asiatisch-amerikanischen Menschen erlebt haben. Die wollen uns zu diesem monolithischen Asiaten machen“, so Kim. „Deshalb war es sehr wichtig, dass sie koreanisch-amerikanisch ist, also nicht nur koreanisch – sondern dass sie hier (in den USA) geboren ist“, so die Sprecherin der neuen Puppe weiter.
Reaktion auf Rassismus
Die neue Figur soll offenkundig eine Reaktion des Kinderfernsehens auf die anti-asiatischen Ausschreitungen in Amerika im Zuge der Corona-Krise sein. Seit dem Ausbruch der Pandemie haben auch die verbalen und tätlichen Attacken gegen asiatische Amerikaner*innen in den USA deutlich zugenommen. Das hat unter anderem mit dem früheren US-Präsidenten Donald Trump zu tun. Dieser hatte das Coronavirus während seiner Zeit im Weißen Haus immer wieder als „China-Virus“ bezeichnet. Kritiker werfen ihm vor, mit einer rassistischen Äußerung bewusst Hass geschürt zu haben.