Die Folgen der Pandemie bedrohen den Frieden
Wie der aktuelle Global Peace Index (GPI) zeigt, könnten die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie negative Auswirkungen auf den weltweiten Frieden haben.
Der Bericht wurde am Mittwoch in London veröffentlicht. Der GPI ist ein wichtiger Indikator für die globale Friedensbereitschaft.
Pandemie hat negative Folgen für den Frieden
Der Global Peace Index des Institute for Economics and Peace (IEP) bewertet jährlich die Lage in mehr als 160 Ländern der Welt. Im Rahmen der Studie werden vor allem Kriterien wie Terrorismus, Polizeigewalt, Krieg oder Waffenexport analysiert. Im aktuellen Bericht ergänzten die Experten außerdem eine Analyse der möglichen Auswirkungen der Pandemie auf den Weltfrieden.
Als friedlichstes Land der Welt gilt derzeit Island. An letzter Stelle liegt Afghanistan. Österreich bleibt laut dem Index auf dem vierten Platz, die Schweiz auf dem zehnten und Deutschland auf Rang 16.
Weltweit mehr Unruhen
Wie die Analyse des IEP zeigt, gibt es insgesamt einen „Rückgang friedlicher Verhältnisse“ in neun der vergangenen zwölf Jahre und dazu zählt auch 2019. „Die Welt ist erheblich weniger friedlich, als sie 2008 war“, heißt es in dem Bericht. Insgesamt verbesserten sich zwar 81 Länder, gleichzeitig verschlechterten sich aber auch 80. Vor allem bürgerliche Unruhen haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Seit 2011 gibt es einen Anstieg an Demonstrationen und Streiks. Alleine 2019 erlebten fast 60 Prozent der analysierten Länder gewaltsame Proteste.
Friedensbereitschaft sinkt
Laut den Experten dürfte die aktuelle Pandemie die Lage außerdem verschlimmern. Denn vor allem die wirtschaftlichen Auswirkungen, wie Arbeitslosigkeit, schlechtere Arbeitsbedingungen oder größere soziale Ungleichheit, würden den Frieden erheblich bedrohen und die bereits bestehenden Spannungen verstärken, so der diesjährige Global Peace Index. Durch die globale Krise müsse man etwa mit Kürzungen bei Entwicklungshilfen sowie den UN-Friedensmissionen rechnen. Und das könnte bereits von Konflikten betroffene Länder wie etwa Afghanistan oder Südsudan weiter destabilisieren. Außerdem sei beispielsweise in Ländern wie Brasilien, Argentinien oder Pakistan durch die wirtschaftlichen Folgen mehr Unruhen und Gewalt zu erwarten.